Früher waren die Bevölkerung der Azoren Walfänger – heute haben sie zum Glück erkannt, dass sich der Schutz der Meeressäuger wirtschaftlich auch lohnt. Für Besucher der Atlantik-Inseln bedeutet dieses Umdenken die Chance auf einmalige Begegnungen. Lies hier mehr über das Thema: Whale Watching auf den Azoren!
Die Azoren – vor allem die Inseln São Miguel und Pico – sind ein bisschen wie das Heumarer Autobahn-Dreieck für Wale. Generell sind atlantische Gewässer einer der Hauptverkehrswege der Meeressäuger. Jedoch kommt es vor der Inselgruppe oft zu Treffen der Tiere. Mit dem schönen Nebeneffekt, dass man hier zum Whale Watching beste Chancen hat, die imposanten Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. „27 verschiedene Arten kann man über das Jahr bei unseren Touren sehen“, erklärt Hugo Mendes. Er ist einer der Meeresbiologen bei Picos de Aventura, dem mit OLIMAR kooperierenden Veranstalter für Whale Watching-Ausflüge, in Ponta Delgada.
Wal ist gleich Wal?
Ein ganzjähriger Bewohner der Gewässer, rund um die Inselgruppe im Atlantik, ist der Pottwal. Im Frühjahr und im Herbst steigen zudem die Chancen, Finnwale, Seiwale oder sogar Blauwale zu sichten. Fast hundert Prozent beträgt übrigens die Wahrscheinlichkeit bei einer der Touren tatsächlich Wale zu sehen. Weil entlang der Südküste von São Miguel, stehen zahlreiche Aussichtstürme, von denen aus geschulte Whalewatcher das Meer permanent im Blick haben. Und so können Walsichtungen samt Koordinaten, sofort an die Tourveranstalter durchgeben. Da die Meeressäuger sich bei ihren Tauchgängen zwar in große Tiefe begeben, aber kaum Entfernung zurücklegen, kann entsprechend sicher gesagt werden, wo die Boote hinfahren müssen.
„Bei den Ausfahrten achten wir sehr darauf, dass wir die Wale nicht belästigen“,
unterstreicht Mendes. Die Boote nähern sich den Tieren entsprechend nur von hinten und halten mindestens 50 Meter Abstand, bei Müttern mit Jungtieren sogar noch mehr. Und auch die Sicherheit der Passagiere liegt dem Veranstalter am Herzen. Das Tragen einer Schwimmweste an Bord ist Pflicht und bei einem Wellengang von mehr als zwei Metern, bleiben die Boote ganz im Hafen. Wer auf die Azoren reist, um Wale zu sehen, sollte deshalb ein paar Tage Puffer einplanen und flexibel sein, falls Wetter und Wind nicht auf Anhieb mitspielen.
Über OLIMAR buchbar
Noch ein Tipp, damit Du die Whale Watching-Tour in vollen Zügen genießen kannst: Denke an Reisetabletten! Die Boote sind relativ klein und können daher von den Wellen ordentlich auf- und abgeschaukelt werden…
Halbtägige Walbeobachtungstouren auf São Miguel und Pico, können über OLIMAR vorab oder vor Ort bequem für ca. 55 € p.P. reserviert werden. Eine ganztägige Tour auf São Miguel beinhaltet, neben der Walbeobachtung, noch ein typisch azoreanisches Mittagessen. Je nach Wetter wird noch ein Badestopp hinzugefügt. Die Ganztagestour ist für ca. 75 € buchbar.
Und noch mehr Meerestiere
Man kann mit den Meeresbewohnern rund um die Azoren übrigens noch näher auf Tuchfühlung gehen: Ein unvergleichliches Erlebnis ist das Schwimmen mit Delfinen. Ausgestattet mit Neopren und Schnorchelausrüstung begibst Du Dich mit einem Guide ins Wasser und näherst Dich, den teilweise sehr zutraulichen Meeressäugern. Auch diese Tour ist über OLIMAR buchbar. (65 bzw. 75 € p.P. auf Pico bzw. São Miguel).
Auch Tauchgänge rund um die Inseln sind möglich. Allerdings nur für erfahrene Tauchende und mit lokalen Guides, denn um die beeindruckende Fischwelt – wie Tunfische oder sogar Haie und Rochen – rund um die Azoren zu sehen, geht es in größere Tiefen hinab. Dort wartet dann dank des Golfstroms und der abwechslungsreichen Beschaffenheit des Meeresbodens, eine beeindruckende Artenvielfalt von kleinen wirbellosen Tieren bis zu großen Hochseefischen. Ein sehr empfehlenswertes Hotel mit eigener Tauchbasis auf São Miguel, ist beispielsweise das Caloura Resort Hotel.