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Weinland Portugal: The next Generation

Portugals Junge Winzer laufend

„Faço slow wine” – „Ich mache Slow Wine”, sagt António Maçanita, Jahrgang 1980 und Portugals Winzer des Jahres 2018. Er steht in der ersten Reihe einer neuen Generation junger Önologen, die unkonventionell, detailversessen und nachhaltig die hiesige Weinwelt revolutionieren und hochdotierte Tropfen kreieren.

Die Mutter stammt aus dem Alentejo, der Vater von der Azoreninsel Pico. Kindheit und Jugend des in Lissabon geborenen António Maçanita sind von einer so starken Verbindung zur größten Insel der Azoren, São Miguel, geprägt, dass er kurzzeitig mit dem Beruf Meeresbiologe liebäugelt. Doch er entscheidet sich für das Studium der Agrarindustrie mit Schwerpunkt Önologie.

Während und nach seiner Studienzeit absolviert er vier mehrmonatige Praktika bei innovativen Winzern im kalifornischen Napa Valley, in Australien und Bordeaux, bevor er eine Anstellung beim Weingut Herdade da Malhadinha Nova im Alentejo findet. Hier produziert er 2004 gemeinsam mit David Booth, den er zuvor eher zufällig bei einem Familienessen kennenlernte, seinen ersten eigenen Wein.

Weinflaschen von Mancanita

Ein ungewöhnliches Duo bildet den Anfang

António, seinerzeit nicht mal 24, und David, ein 15 Jahre älterer, englischer Weinbauberater, sollten schnell alle Skeptiker eines Besseren belehren. Denn der PRETA 2004 wird prompt prämiert und legt den Grundstein für das Unternehmen FitaPreta.

Noch im selben Jahr werden die ersten Flaschen des extravaganten Labels „Sexy Wines” abgefüllt, das alsbald für Furore sorgt. Nachdem António und David ihre Kreationen drei Jahre auf den Gütern anderer Leute vinifiziert haben, lassen sie sich 2007 auf der Herdade Outeiro de Esquila nieder. Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Ein Spitzenwein folgt auf den nächsten, eine Auszeichnung reiht sich an die andere.

Herausragend ist u. a. Antónios Interpretation eines weißen Vinho de Talha, des ikonischen Amphorenweins des Alentejo, basierend auf der 2.500 Jahre alten Weinherstellung der Phönizier und Römer. Den Aufstieg Antónios zu einem der Top-Önologen Portugals kann sein enger Freund David nicht mehr verfolgen, er verstirbt 2012.

Weinfasslagerung vor einer ehemaligen Kapelle

Ein Gut aus dem Jahr 1306 lädt zum Besuch ein

2016 kauft António für FitaPreta weite Teile des Landguts Morgado de Oliveira rund zehn Kilometer nördlich des UNESCO geschützten Stadtjuwels Évora. Der Herrensitz, dessen gotische Ursprünge auf das Jahr 1306 datieren, und das moderne, mit sechs Zentimeter dicken Korkplatten verkleidete Kellereigebäude, können besichtigt werden.

Hier gewinnt man einen guten Einblick in die fein abgestimmten Anbau- und Weiterverarbeitungsprozesse, die Antónios Slow-Weinen regelmäßig über 90 Parker-Punkte bescheren – und das nicht nur für FitaPreta im Alentejo. Der äußerst umtriebige Mann führt zudem mit seiner Schwester Joana, ebenfalls Winzerin, die Firma Maçanita im Dourotal. Und auf Pico mit zwei Partnern die Azores Wine Company, die den Weinbau der Insel geradezu revolutioniert. Überdies berät er mit seiner Consulting-Firma Wine ID mehrere andere Weingüter.

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