Die Algarve wird zumeist mit Badeurlaub und sommerlichen Temperaturen in Verbindung gebracht. Dass sich Portugals südwestlichster Landzipfel auch herrlich für eine Auszeit in den Wintermonaten eignet, erlebe ich seit einigen Jahren bei meinen regelmäßigen Aufenthalten dort. Insbesondere Spaziergänge an den dann fast menschenleeren Stränden der Algarve sind herrlich! Eine besonders schöne Küstenwanderung ist die Folgende:
Zwischen Sagres und Aljezur liegt der kleine Ort Carrapateira. Von hier aus starte ich meine Winterwanderung über die Landzunge Cabo Pontal an der Westküste der Algarve.
Meinen Wagen parke ich auf einem Strandparkplatz in der Nähe des Restaurants O Sitio do Rio in Carrapateira. Hier stehen bereits einige andere Autos und auch ein paar Wohnmobile.
Es ist herrlich! Ich befinde mich mitten in einer weitläufigen Dünenlandschaft und gleich um die Ecke soll einer der schönsten Strände der Algarve liegen.
Die Luft schmeckt nach Meer und nach einem tiefen Atemzug, folge ich einem der vielen Trampelpfade eine Sanddüne hinauf.
Immer wieder muss ich stehen bleiben und die wunderschöne Aussicht genießen: Das dunkelblaue Wasser der Lagune, die am Fuße der Düne liegt, der hellblaue Himmel und der weiße Sand – ich kann gar nicht genug davon bekommen.
Praia da Bordeira
Und es kommt noch besser. Denn oben angekommen haut mich der Ausblick auf den Strand fast um. Der Praia da Bordeira ist eine wilde Schönheit! So unendlich viel Sand, dazu die heranrollende Brandung des Atlantiks und die ruhige Lagune im Hintergrund.
Über einen Holzsteg gelange ich zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Strandes. Hier könnte ich stundenlang stehen und den Wellen zusehen, wie sie gegen die Felsen branden und auf den Strand rollen.
Ich kann mich kaum losreißen und folge dann doch weiter meinem Wanderweg. Die Straße biegt gen Süden ab und ich folge ihr. Immer wieder zweigen Holzstege ab in Richtung Klippenrand – zu immer neuen Aussichtsplattformen.
Die Steilklippen sind hier bis zu 90 Meter hoch. An ihren Füßen nagt der blaue Atlantik und die Felsen schimmern gelb und rot im Sonnenlicht.
Wie gut, dass jetzt Winter ist. Im Sommer wäre es für diese Wanderung wohl viel zu heiß. Nirgends gibt es Schatten. Kein Baum weit und breit, nur niedrige Büsche, Felsen und Dünen.
Nachdem ich ungefähr die Hälfte der Strecke über die Landzunge gelaufen bin, treffe ich auf ein Restaurant. Ich trinke eine Bica, den portugiesischen Espresso. Dann geht´s weiter.
Praia do Amado
Der Praia do Amado befindet sich am südlichen Ende der Landzunge Cabo Pontal. Der Strand ist lang und umgeben von grünen Hügeln. Bevor ich hinunter gehe beobachte ich eine Weile die Surfer, wie sie meist elegant die Wellen abreiten, oder aber unermüdlich immer wieder hinauspaddeln, aufsteigen und fallen.
Am Strand angekommen freue ich mich über eine Portion Pommes Frites, die ich bei der mobilen Strandbar bekomme. Eine willkommene Stärkung für meinen Weg zurück nach Carrapateira.
Ich folge der Straße ins Inland durch eine grüne, hügelige Landschaft.
Das letzte Stück laufe ich entlang der wenig befahrenen Hauptstraße unter Pinien zurück nach Carrapateira.
Zurück beim Wagen bin ich glücklich – und ziemlich kaputt. Für die 13 km war ich ca. 4 Stunden unterwegs. Auch, weil ich so viele Pausen gemacht und hier und da die Aussicht genossen habe.
Ein tolle Wanderung, die ich Ihnen ans Herz legen möchte. Sie können die Strecke auch mit dem Auto fahren und an den Aussichtspunkten parken – falls Sie nicht so gut zu Fuß sind, oder es im Sommer zu heiß ist.
8670, Portugal
8670, Portugal