Seit dem 5. April ist Kalabrien in Feierlaune, denn an diesem Tag wurde Tropea von den Italienern zum schönsten Dorf Italiens gekürt. Und das live in der Fernsehserie «Il Borgo dei Borghi». Der kleine Ort ist dem exklusiven Club der italienischen Borghi erst im Oktober 2020 beigetreten.
Die «Perle des tyrrhenischen Meeres», so die schönste Beschreibung Tropeas, liegt sehr malerisch auf einem Felsplateau an der Westküste der süditalienischen Region. Sie zieht nicht nur Strandurlauber*innen an, sondern auch Kulturinteressierte. Denn neben den schönen Sandstränden in der Umgebung, hat Tropea einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zum einen das historische Stadtzentrum mit den typisch verwinkelten engen Gässchen und dann die Palazzi der Adeligen mit ihren beeindruckenden Eingangstoren. Zudem gibt es noch die Normannen-Kathedrale aus dem charakteristischen gelben Tuffstein. Ein bekanntestes Bild aus Tropea ist auch das mittelalterliche Sanktuarium S.Maria dell’Isola, das seit 370 n. Chr. wie auf einer Bühne auf einem Kalksteinfelsen vor der Stadt liegt. Es kann über eine steile Treppe, die direkt in den Felsen gehauen ist, erreicht werden. Da die Stadt bei ihrer Erbauung vom Festland abgeschnitten war, wurde sie zu Anfang vor allem von Eremiten bewohnt, die öfters Schiffbrüchige oder Flüchtige aufnahmen.
Knapp 30 Seemeilen von der Küste entfernt liegen die Liparischen Inseln. Hier sind spektakuläre Sonnenuntergänge garantiert und wer ein bisschen Glück hat, erwischt sogar einen Blick auf die Feuerzunge des Strombolis.
Tropea hat alles was ein Borghi braucht
Tropea erfüllt die Kriterien der Vereinigung „Borghi piu’ belli d’Italia”, die seit 2001 in ganz Italien die Geschichte, Kunst, Kultur, Umwelt und Traditionen der Dörfer untersucht. Um in den Borghi-Club aufgenommen zu werden, darf die Gemeinde nicht mehr als 15.000 dort lebenden Menschen haben. Zudem muss sie einen Anteil von mindestens 70 Prozent historischer Gebäude, aus der Zeit vor 1939 aufweisen können. Das Dorf muss sich außerdem den Besuch einer Bewertungskommission ermöglichen. Und es gibt auch einen Numerus Clausus, denn zu viele Borghi soll es in einer Region nicht geben.
Die letzten prämierten Dörfer lagen in Sizilien, Friaul-Julisch/Venetien und Apulien
2019 haben Petralia Soprana in Sizilien und 2018 Gradara in Friaul-Julisch/Venetien das Rennen gemacht. Zusammen mit Tropea haben im Oktober weitere fünf Borghi die Aufnahmeprüfung bestanden, darunter der mit mehreren Preisen ausgezeichnete Weiler Monte Sant’Angelo in Apulien. Damit sind die Il Borgo dei Borghi auf insgesamt 315 Dörfer angewachsen. Die italienische Bevölkerung liebt Abstimmungen und beim Kampf um den Titel für 2022 werden sie wieder zahlreich um ihre Favoriten kämpfen. Wir sind jetzt schon gespannt!
Anschauen kannst Du Dir die kleinen Ortschaften auf der Borghi-Bildergalerie oder Du besuchst einige der Borghi auf einer OLIMAR Rundreise: Zum Beispiel Tropea, Altomonte, Civita oder Santa Severina in Kalabrien auf der Mietwagenreise «Die Kostbarkeiten Kalabriens» oder die Dörfer Finalborgo Tellaro oder Vernazza in Ligurien auf der Selbstfahrereise «Die schönsten Dörfer Liguriens» oder Gaeta, Sperlonga und San Felice Circeo im Latium auf der Tour «Von den Hügeln der Päpste zur Odysseus Riviera» oder die Dörfer Monforte d’Alba und Neive auf einer Schlemmerreise im Piemont.