Ob eine Rundreise im Friaul oder Piemont mit eigenem Pkw, eine E-Bike-Tour im Chianti oder ein Städtetrip in das aktuell ruhige Florenz: Italien kann auch in 2021 auf vielseitige Art besucht und erlebt werden. Unsere Produktmanagerin Viorica Schmidinger gibt Tipps für den coronakonformen Urlaub in diesem Jahr.
Ein Interview mit unserer Produktmanagerin
Viorica, Anfang 2007 bist du zu OLIMAR gekommen. Was genau ist Deine Aufgabe?
Angefangen habe ich als Sachbearbeiterin für den operativen Bereich des Italien-Produktes, dann kam die Kundenbetreuung und Reklamationsbearbeitung dazu, später die Rechnungsprüfung und ab 2018 dann das Produktmanagement für Italien.
Wie hat sich das italienische Produktangebot in dieser Zeit entwickelt? Und wie die Reisegestaltung der Kunden?
Seit circa 2017/18 haben wir beschlossen, das Produkt mehr an die Entwicklung des Landes anzupassen: Italien bietet seit einigen Jahren neue Arten von Unterkünften, die sich oft den lokalen Gegebenheiten anpassen. Man denke an die “alberghi diffusi” in den historischen Städten, den Masserie und Agriturismi, die ausschließlich lokale Materialien und Produkte verarbeiten, den Villen in Sardinien, die den typischen Bauernhäusern den “stazzi” nachempfunden sind. Das gleiche gilt für Zusatzleistungen wie Weinproben, Stadtführungen oder Kochkurse. Es reicht nicht, drei Weine zu testen, ohne etwas über ihr Anbaugebiet zu erfahren. Wir möchten, dass das Land und die Bewohner auf Reisen kennengelernt werden und nicht nur, dass Gäste einfach einige Nächte irgendwo übernachten. So ist unser Italien-Produkt insgesamt “italienischer” geworden und auch persönlicher.
Für welche Art von Italienurlaub interessieren sich OLIMAR Kunden heute?
Momentan sehen wir eine deutliche Entwicklung zum qualitativ hochwertigen Urlaub. Egal in welcher Region, vom Piemont bis nach Sizilien, es werden Unterkünfte auf dem Land bevorzugt, von denen aus man Ausflüge in die Städte oder zu wichtigen Sehenswürdigkeiten unternehmen kann. Villen mit Selbstverpflegung auf dem Land oder am Meer sind im Kommen. Wer das traditionelle Hotel bucht, versucht dort ein Zimmer der höheren Kategorie zu bekommen, um ausreichend Platz und einen Balkon zu haben. Auch auf Reisen im Ausland soll der komfortable Rückzugsort garantiert sein, denn man ist darauf eingestellt, mehr Zeit in der Unterkunft zu verbringen. Daher kann und darf es nicht mehr nur irgendein Hotel sein.
Und nach einem anfänglichen Zögern werden auch die individuellen Rundreisen wieder gebucht, auch einige mit Mietwagen in Süditalien, vorrangig aber Rundreisen mit Zielen, die mit dem eigenen Auto angefahren werden können, darunter die Toskana und Umbrien.
Das Sommerprogramm 2021 ist gerade erschienen mit einer Vielzahl an Reiseideen für das gesamte italienische Festland, Sardinien und Sizilien. Wie wählst Du neue Hotels und Rundreisen aus?
Die erste Auswahl ist ehrlich gesagt instinktiv, nach 30 Jahren in Italien habe ich immer noch ein Auge für gute Produkte. Bei einer Morgenstimmung im Orcia Tal kommt mir z. B. immer noch eine Gänsehaut, wie auch beim Besuch einer schönen und geschmackvollen Masseria in Apulien, der Ansicht einer archaischen Berglandschaft in Sardinien oder einer Weinverkostung mit Bekannten unter dem Monte Amiata im Jahr 2019. Danach kommt der “rationale” Teil, in dem ich mit Produktkollegen unser Angebot und das der Wettbewerber analysiere und natürlich die Verkaufsdaten. Die Kollegen im Verkauf informieren über neue Trends, die sie aus den Anfragen unserer Kunden herausfiltern. Aus dieser Kombination entsteht dann das Endprodukt. Ziel ist immer, unseren Kunden den gleichen “Stauneffekt” vermitteln zu können – eine Erfahrung, die sie am authentischen Leben des Landes teilhaben lässt.
Mittlerweile gibt es auch einige Aktivtouren in Italien, wie beispielsweise Wanderreisen entlang des Pilgerwegs Via Francigena in der Toskana oder Familien-Bike-Touren im Salento. Auf welche Aktivreisen können sich Kunden dieses Jahr noch freuen?
Eine sehr schöne Aktivreise, die wir schon seit einiger Zeit im Programm haben ist die E-Bike Tour im Chianti und die kombinierte Wander-und E-Bike-Reise im Piemont. Außerdem sind wir dabei, die Wandertour “Via degli Dei” – der Weg der Götter – auszuarbeiten: 130 km in fünf Etappen vom Zentrum Bologna über den Apennin bis ins Zentrum von Florenz. Abgesehen von diesen Rundreisen haben wir auch neue Hotels ausgesucht, die perfekt für Aktivreisende sind, z. B. das Hotel Ambasciatori Place, wo das Angebot vom 18-Loch Golfplatz über Wandertouren und Biketouren bis zu einem schönen Wellnessangebot geht. Das Hotel ist extra dafür vorbereitet und stellt den Kunden einen speziellen Service dazu bereit, wie etwa Bike-Verleih, Reparaturwerkstatt, Waschküche für Sportkleidung, Wanderstöcke und vieles mehr.
Oberstes Ziel bleibt bei allen Aktivprogrammen immer, dass es für Kunden jeglichen Alters und mit jeglicher Kondition möglich ist, daran teilzunehmen.
Manche Menschen zögern noch, den Sommerurlaub in Italien zu buchen. Welche sichere Reise, vielleicht auch mit Anreise im eigenen Auto, empfiehlst Du ihnen?
Einen hundert Prozent sicheren Urlaub kann 2021 kein Zielgebiet garantieren, aber Italien hat aus den ersten schrecklichen Monaten des letzten Jahres gelernt. Überall, bei jedem unserer touristischen Partner, steht die Sicherheit unserer Gäste an größter Stelle. Die Anreise mit dem eigenen Auto gibt die Möglichkeit, flexibel zu sein und auch mal schnell das Tagesprogramm wechseln. Ich empfehle als Einstieg für die Saison die Gourmetreise ins Piemont. Da kommt man schnell hin und diese Slow-Tourismus-Programme sind immer an Landschaften, kleine Orte und Unterkünfte auf dem Land gebunden. So riskiert man keine größeren Menschansammlungen und hat alle Zeit der Welt, die neue Umgebung zu genießen. Sehr naturgebunden ist auch unsere Umbrien Rundreise, die schon etwas weiter weg liegt, aber mit einem Zwischenstopp problemlos zu erreichen ist.
Und welchen Tipp kannst Du Kulturfans und Liebhabern der italienischen Küche geben? Lieber auf dem Land statt in der Stadt den Urlaub verbringen?
Für Kulturfans: Jetzt nach Florenz fahren! Die Stadt ist relativ leer, man kann alle Palazzi und Kirchen ausgiebig bestaunen, fotografieren ohne Menschen, die einem ständig ins Bild laufen, in die Uffizien gehen und so lange man will vor jedem Bild stehenbleiben, ein Mehrtagesticket für die Opera del Duomo kaufen, mit dem man bis zu drei Tage lang ins wunderschöne Dommuseum, ins Baptisterium gehen und- warum nicht – auf den Glockenturm von Giotto steigen kann.
Für Liebhaber der italienischen Küche: Ich bin ein Fischfan und kann dafür die Fischrestaurants an der Odysseus Riviera empfehlen, vor allem in Sperlonga: “Il Porticciolo” direkt am Hafen, da kommt der Fisch vom Boot direkt auf den Tisch. In dieser Gegend gibt es auch sehr gute Büffelmozzarella.
Die Städte sind sicher! Wenn man ein bisschen selbst aufpasst und den eigenen gesunden Menschenverstand und Verantwortung mit auf die Reise nimmt. Die Städte sind jetzt leer und man kann ihre Schönheiten so wie noch nie genießen.