Kroatien wird nicht umsonst als Perle der Adria bezeichnet: Rund 6000 Kilometer Küstenlinie säumen das Urlaubsland im Südosten Europas. Besonders beliebt ist die Halbinsel Istrien an der nördlichen Adria, gelegen zwischen Triest und der Kvaner Bucht. Hier locken nicht nur zahlreiche Kiesstrände mit türkisblauem Meer, sondern auch spannende Städte mit einer langen Geschichte, sehenswerten Sights und pittoresken Gassen. Entdecken Sie mit uns tolle Tipps für Ihren Kroatien-Urlaub: Hier kommen fünf schöne, noch eher unbekannte Städte in Istrien!
1. Tipps für den Kroatien-Urlaub: Fischerort-Charme in Novigrad
Nur ein paar Kilometer von der italienischen Grenze entfernt, befindet sich diese noch eher unbekannte Stadt. Novigrads lange Geschichte reicht bis in die Antike zurück. Cittanova, wie Novigrad ebenfalls genannt wird, liegt auf einer Insel, die erst im 18. Jahrhundert mit dem Festland verbunden wurde. Besonders sehenswert sind hier die alte Stadtmauer, das Lapidarium mit einer Sammlung von rund 100 Steindenkmälern und die Pfarrkirche des Heiligen Pelagius.
Die heute noch gut erhaltene Stadtmauer wurde im 13. Jahrhundert erbaut und umfasst die ganze Halbinsel. Es lohnt sich, entlang der Stadtmauer einen Abendspaziergang mit Sonnenuntergang zu genießen, die verschiedenen Loggias und Türme zu bestaunen und ein bisschen in diesem mystischen Flair zu verweilen. Auch tagsüber bietet die alte Mauer die perfekte Kulisse für einen Tag am Meer!
Der Charme des einstigen Fischerortes
Wer gerne den alten Fischkuttern beim Schaukeln im Hafen zugucken möchte, kann am kleinen Fischerhafen bummeln. Hier gibt es ein paar nette Restaurants am Wasser, eine Weinbar mit Blick auf den Hafen und eine großartige Beachbar mit Meerblick. Eine Eisdiele darf hier natürlich auch nicht fehlen! Hier hat sich Novigrad noch den Charme des einstigen Fischerortes bewahrt.
Fazit: Novigrad bietet die perfekte Mischung aus Sightseeing, Geschichte und Badeurlaub. Denn neben dem Stadtstrand mit Liegewiese, Kiesstrand und glasklarem Wasser, gibt es nördlich und südlich der Stadt noch weitere, schöne Strände zum Entspannen. Die Restaurants und Geschäfte laden zum Verweilen ein. Und der Sonnenuntergang am Meer ist jeden Abend inklusive!
2. Tipps für den Kroatien-Urlaub: Hoch hinaus in Motovun
Nicht weit von Novigrad entfernt, thront im Landesinneren die Stadt Motovun hoch über dem Mirnatal auf 277 Metern über dem Meer. Schon die Anreise ist wahnsinnig idyllisch. Es geht auf kleinen Straßen über sanfte Hügel und durch unberührte Natur immer am Fluss Mirna entlang bis zum Ziel. Einziges Manko: die Parkplatzproblematik vor Ort, vor allem in der Hochsaison.
Mit derzeit etwa 500 Einwohnern geht die Geschichte der Stadt bis ins 10. Jahrhundert zurück. Schon die vorrömischen Völker nutzten den Hügel als Fluchtburg. Heute lebt Motovun hauptsächlich vom Tourismus und Weinanbau.
Atemberaubende Ausblicke auf das Umland
Auf dem Weg nach oben werden in der kopfsteingepflasterten Gradisiol-Gasse in kleinen Läden lokale Produkte, wie Trüffel, Olivenöl und Wein angeboten. Oben am Hauptplatz angekommen, erwarten einen bei einem Rundgang auf der Stadtmauer atemberaubende Ausblicke über das Umland. Allein dieser schöne Anblick lohnt die Mühe!
Fazit: Mit den pittoresken Gassen, der alten Stadtmauer mit dem Äußeren und Inneren Stadttor aus dem 14. und 17. Jahrhundert und dem Hauptplatz mit der St. Stephanskirche sowie dem Podeste Palast, ist Motovun unbedingt eine Reise wert!
3. Tipps für den Kroatien-Urlaub: Hum, die kleinste Stadt der Welt
Laut Guiness-Buch der Rekorde gilt Hum mit seinen ca. 30 Einwohnern als kleinste Stadt der Welt. Ebenfalls im Landesinneren Richtung Kvarner Bucht gelegen, ist die Anreise mit dem Auto abenteuerlich. Die Wege sind sehr schmal und schlängeln sich durch dichte Wälder und über kleine Hügel.
Endlich auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz angekommen, erblickt man direkt am Eingang das Wahrzeichen der Stadt: die Kirche Maria Himmelfahrt mit dem Stadttor aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Hum selbst wurde im Jahre 1102 erstmals urkundlich erwähnt.
Wunderschönes, mittelalterliches Stadtbild
Zur Touristenattraktion gehört vor allem das mittelalterliche Stadtbild mit Kopfsteinpflaster-Gässchen, blumengeschmückten Häusern und ein paar kleinen Kiosken und Geschäften mit lokalen Produkten. Es führt ein kleiner Rundgang einmal durch das Dorf hindurch und für ein kurzen Moment fühlt man sich wirklich, wie in einer Zeitreise ins Mittelalter zurückversetzt!
Fazit: Trotz abenteuerlicher Anfahrt ist Hum auf jeden Fall einen Besuch wert!
4. Tipps für den Kroatien-Urlaub: Strandleben in Fažana
Der ehemalige Fischerort befindet sich an der südlichen Westküste Istriens. In der Hauptsaison ist es mittlerweile recht touristisch. Es gibt diverse Restaurants, Bars und Geschäfte und die Strandpromenade ist im Hochsommer gut besucht. Aber vor allem die Altstadt rund um den Hauptplatz am Hafen hat sich dennoch ein ursprüngliches Flair bewahrt. Die Bewohner Fažanas sind dem Fischfang treu geblieben. Die Sardelle ist das Wahrzeichen der Stadt und wird mit dem Skulpturenpark gewürdigt.
Die Hauptattraktion ist und bleibt allerdings das Meer mit diversen Badestränden, Beachbars und Spielplätzen rund um die Stadt. Am Hafen werden Delphin- und Sonnenuntergangs-Touren mit dem Boot angeboten, die sich wirklich lohnen. Wer schon einmal hier ist, sollte sich einen Tagesausflug zu den Brijuni Inseln nicht entgehen lassen. Die Tickets für die Fähre sollten vorab online reserviert werden und auch die Buchung eines Golfkarts oder Fahrrads ist empfehlenswert.
Ausflug zu den Brijuni-Inseln
Die Überfahrt von Fažana zur Hauptinsel Veli Brijun dauert nur 20 Minuten und kostet 150 Kuna für Erwachsene und 75 Kuna für Kinder (7-18 Jahre). Die Inseln sind komplett autofrei. Wer möchte, kann sich im kostenlosen Touristenzug in ca. 1,5 Stunden einmal um die Hauptinsel fahren lassen.
Der österreichische Industrielle und Stahlfachmann Paul Kupelwieser kaufte 1893 die von Malaria befallenen Brijuni Inseln und verwandelte sie in einen mondänen Erholungs- und Kurort. Heute sind die Highlights der Safari-Park mit Zebras und Elefanten, die Dinosaurier-Abdrücke und die unberührte Natur direkt am Meer.
Fazit: Obwohl an manchen Stellen sehr touristisch, lohnt sich ein Besuch in Fažana unbedingt. Es ist einfach eine tolle Mischung aus ursprünglichem Fischerdorf-Flair und Badefreuden am Meer.
5. Tipps für den Kroatien-Urlaub: Geschichte erleben in Pula
Mit über 56.000 Einwohnern ist Pula die größte Stadt Istriens und ebenfalls sehenswert. Natürlich erwartet einen hier nicht der Charme der kleinen Küstenorte. Doch vor allem das römische Amphitheater ist ein echtes Highlight! Die Erstbesiedelung der Stadt wird um das 10. Jahrhundert vor Christus vermutet und bietet daher eine bewegte Geschichte.
Nach dem Niedergang des byzantinischen Reichs, stand Pula erst unter venezianisch und anschließend unter österreichischer Herrschaft. Seit dem ersten Weltkrieg gehörte Pula zu Italien und wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg Kroatien zugesprochen. Heute ist Pula eine Stadt mit mediterranem Flair, mit einem gut erhaltenen römischen Sergierbogen im Zentrum der Stadt, wo sich auch der bekannte Stadt Markt befindet.
Eines der größten Amphitheater
Das Wahrzeichen der Stadt ist allerdings das Amphitheater Pula, eines der größten von Römern erbauten Amphitheater. Mit einer Größe von 133 × 105 Metern bot das Theater etwa 23.000 Menschen Platz und ist schon von außen sehr beeindruckend! Das Eintrittsticket kostet 50 Kuna (Stand 2022) für Erwachsene und ist jeden Cent wert. Die Geschichte wird auf dem Platz vor dem inneren Auge wieder lebendig, und die Gladiatoren-Kämpfe und Pferderennen scheinen spürbar nah.
In den unterirdischen Räumen der Arena befindet sich die Dauerausstellung zum Thema “Oliven- und Weinbau zur Zeiten der Römer in Istrien”. Heute dient das Amphitheater als beliebter Veranstaltungsort für kulturelle Events, Konzerte und Festivals.
Fazit: Für Kulturinteressierte und Geschichtsliebhaber ist Pula ein absolutes Muss!