Es gibt tatsächlich eine Teeplantage auf der Azoren-Insel São Miguel. Und natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, dem Anbaugebiet samt Teemanufaktur namens Chá Gorreana einen ausgiebigen Besuch abzustatten.
Die heckenartigen Teebüsche wachsen in Reih’ und Glied. Aber auch wachsen sie in schönen Wellenmustern an den Hängen. Und das zwischen den Orten Maia und São Bras, im Norden von São Miguel. Sieben Jahre müssen die Pflanzen wachsen, bevor mit der Ernte begonnen werden kann. Dann wird alle 2 – 3 Wochen von April bis Oktober geerntet. Anschließend haben die Pflanzen Ruhezeit und dürfen sogar blühen, was wunderschön aussehen muss. Aber das passiert erst im Dezember.
Teeplantage: auf dem Feld
Wir dürfen bei unserem Besuch ausnahmsweise mit dem Traktor in die Plantage fahren und beim Ernten zugucken.
Geerntet wird nicht mehr von zarter Frauenhand sondern mit einer Art Heckenschere. Mehrere Männer tragen das schwere Teil zentimeterhoch über die Büsche und mähen so das Obere der Hecke ab. Dabei werden nur die zartgrünen frischen Blätter geerntet. Genauer, die ersten drei: Sie heißen Orange Pekoe, Pekoe und Broken Pekoe.
Die Blätter fallen in einen großen Sack, der dann auf Planen geleert wird. Dabei kommt ganz schön was zusammen.
Fabrikarbeit neben den Feldarbeiten
Die Ernte wird in die kleine, nahegelegene Fabrik gebracht und zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Hergestellt wird in Chá Gorreana, grüner und schwarzer Tee. Die Verarbeitung beider Sorten ist ähnlich, beim grünen Tee jedoch gibt es noch einen vorgeschalteten, zusätzlichen Arbeitsschritt.
Bei einer Fabrikbesichtigung kann jeder einzelne Produktionsschritt angesehen werden. Und das ist spannend: Überall drehen sich Maschinen und stampfen und dampfen. Und es duftet herrlich nach Tee.
Das Meiste passiert im Inneren von Maschinen, die zwar schon uralt sind, aber immer noch funktionieren. Ab und zu kann man einen Blick auf den Tee erhaschen, wie er auf einem Förderband weiterbewegt wird oder in einen Sack fällt.
Die Blätter werden getrocknet und gedreht. Dann werden sie nach Größe und Qualität sortiert.
Handarbeit ist auch gefragt
Später werden die Stängel per Hand aus dem Tee heraus gesammelt. Natürlich kann man den Tee auch gleich vor Ort probieren. Und hat er schmeckt wirklich sehr gut! Ein feiner, schwarzer Tee.
Chá Gorreana ist ein Besuch wert
Es gibt auch ein kleines Museum und einen Laden, in dem man neben Tee auch ein paar andere Kleinigkeiten, wie leckere Süßigkeiten kaufen kann. Es gibt ebenfalls eine Art kleines Café, in dem es neben Tee und Kaffee auch hausgemachtes Eis, mit besonderen Sorten wie Maracuja und sogar Grün-Tee, genießen kann.
Zwei Dinge finden wir besonders erwähnenswert: Der Eintritt in die Teefabrik ist völlig gratis! Und man kann durch die Teeplantage spazieren und sogar Wandern. Es gibt dort ausgeschilderte Wanderwege. Und das alles auf Europas einziger Teeplantage!
Video zur Teeplantage Chá Gorreana auf São Miguel
Erfahren Sie im OLIMAR Video Interessantes zur Geschichte und langen Tradition von Europas einziger Teeplantage.
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