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Slow Tourism in Italien: Immer mit der Ruhe

Hügellandschaft in der Toskana

Urlaub, das soll eine Auszeit vom Alltag sein. Entschleunigend und kraftspendend. Besonders wirkungsvoll und besonders nachhaltig ist diese Auszeit, wenn Sie in Ihrem Urlaub auf „Slow Tourism“ setzen. Ein Trend, den die Italiener schon vor Jahrzehnten erkannten und der sich hier besonders schön erleben lässt. Ein Ausstieg auf Zeit aus festgefahrenen Alltagsmustern.

Ein Lob der Langsamkeit

Immer mehr, immer schneller, immer weiter. Stress, Hektik und ständige Verfügbarkeit prägen vielfach unseren Tagesablauf. Die zunehmende Komplexität in Alltag und Arbeitswelt erschöpft mental wie körperlich. Dem wollen immer mehr Menschen etwas entgegen setzen mit Trends wie Digital Detox oder Slow Food. Und einer anderen Art des Reisens: Slow Tourism – „langsames Reisen“. Wobei man in diesem Fall eigentlich nicht von einem Trend sprechen kann: Zum einen wollten anspruchsvolle Reisende, die immer schon interessiert an Kultur und den Menschen waren, seit jeher auch hinter die Fassade blicken und nicht nur Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchlauf abhaken. Zum anderen nahm diese Form des bewussten, nachhaltigen Urlaubs schon vor 20 Jahren in Italien ihren Anfang und trat von hier ihren Siegeszug durch Europa an. Bra, Greve, Positano und Orvieto waren die ersten, die sich zur Bewegung „Città slow“ zusammenschlossen – ein Schneckenlogo ist passenderweise das Symbol der „langsamen Städte“, die sich vor allem auf die Stärkung lokaler Strukturen und der Entschleunigung des Alltags konzentrieren.

Bei Slow Tourism geht es nicht darum, möglichst viel von einem Land zu entdecken – sondern es möglichst intensiv zu entdecken. Slow Tourism setzt darauf, der besuchten Urlaubsregion viel Zeit und Muße zu schenken, um ihre Besonderheiten und Eigenarten, ihre Geschmäcker und Gerüche voll zu erfassen. Die Freude am Reisen und die Rücksicht auf lokale Begebenheiten steht im Mittelpunkt. Die regionale Küche wird ebenso wie die Kultur wertgeschätzt und erfahren, negative Auswirkungen des Tourismus auf die Natur werden minimal gehalten. Mehr Tipps zum Thema nachhaltiges Reisen finden Sie übrigens hier.

Dabei ist ein nachhaltiger, entschleunigter Urlaub keineswegs asketisch, ganz im Gegenteil. Genuss hat einen hohen Stellenwert. Es geht einfach darum, zu spüren, was Ihnen gut tut. Abstand vom Alltag gewinnen und Kraft tanken gehört ja in jedem Urlaub dazu. Aber Slow Tourism geht noch einen Schritt weiter: Die Achtsamkeit mit sich und der Umgebung steht im Mittelpunkt.

Ein gutes Beispiel für eine entschleunigende Reise durch Italien ist die OLIMAR Genussreise “Wellness, Wein und Meer- Luxus pur in der Toskana”, bei der Sie die schönsten Thermen der nördlichen Toskana kennen lernen, exzellenten Wein des Chiantigebietes kosten und das türkisblaue Wasser der Argentario Halbinsel genießen können.

Ein Urlaub in Italien bietet sich ideal an für die Entdeckung der Langsamkeit. Zehn Prozent des italienischen Territoriums sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und bieten unverfälschte und einmalige Naturerlebnisse, die Sie auf unterschiedlichste Weise erfahren können. Dazu kommen unzählige Dörfer und Gemeinden, die vom Tourismus weitgehend unentdeckt geblieben sind und in denen das „echte“ Italien zu finden ist, auf dem Teller ebenso wie in der Gastfreundschaft ihrer Bewohner. Und das Land im Süden Europas bietet so unterschiedliche Facetten und Landschaften, die jede für sich eine eigene Reise wert sind: Von den schroffen Bergwelten der italienischen Alpen über die klischeehaft schönen Hügelketten der Toskana bis zu den sonnenverbrannten Weiten im Mezzogiorno, von Vulkanen über paradiesische Inselgruppen bis stillen Flusstälern, von Südtirol bis Sizilien zeigt jede Region ihren ganz eigenen Charakter.

Ein ganzes Dorf statt Hotel

Agritourismus wird in Italien groß geschrieben. Die vielen Betriebe sind die bekanntesten Vertreter des Konzeptes Slow Tourism – stilvoll umgebaute Landgüter und Bauernhöfe, in denen die schmackhafte, regionale Küche, meist aus eigenem Anbau, und traditionelle ländliche Lebensart hochgehalten wird. Diese Unterkünfte finden Sie über das gesamte Land verteilt, eine besonders große Auswahl jedoch in den kleineren Ortschaften in Umbrien und im Piemont.

Grotta Giusti Resort
Hotel Borgo Condé Wine Resort
Villa Le Calvane
Naturalis Bio Resort & Spa

Ebenfalls prädestiniert für einen Einblick in die Historie des Landes sind Italiens Borghi, Dörfer, die zumeist im Mittelalter um eine Burg entstanden sind und ihren ursprünglichen Charakter bis heute bewahrt haben. Über 270 davon haben sich in der Vereinigung „I Borghi più Belli d’Italia“ zusammengeschlossen, die sich der Bewahrung der historischen Architektur wie lokaler Traditionen verschrieben haben und diese heute behutsam und auf hohem Niveau dem Tourismus öffnen. In den Borghi übernachten Sie beispielsweise in einstigen Mühlen, Schlössern oder Klöstern ­­– oder sogar in ganzen Dörfern, den Alberghi Diffusi. Diese „verstreuten Hotels“ sind eine ganz besondere, wenig bekannte Form von Unterkunft in Italien und ein Paradebeispiel für Slow Tourism. Denn nachhaltiger geht es kaum: In den Alberghi Diffusi werden verlassene, nicht mehr genutzte Häuser innerhalb einer Ortschaft behutsam restauriert und zu den Einrichtungen eines Hotels: Gästezimmer, Restaurant, Gemeinschaftsräume, Rezeption… Und behalten dabei doch ihren ganz eigenen, ursprünglichen Charme. In den Alberghi diffusi sind Sie kein Tourist, sondern selbst Einwohner des Dorfes, wenn auch auf Zeit. Authentischer können Sie italienischen Alltag nicht erleben.

Italien mit seinen facettenreichen Landschaften, die sich wunderbar zu Fuß oder per Mountainbike erkunden lassen, seiner weltberühmten Küche und auch der Vielfalt an unterschiedlichen wie ungewöhnlichen Unterkünften ist wie geschaffen für einen bewussten Urlaub. Probieren Sie es aus! Und wer aller Muße zum Trotz doch mal einen kleinen Seitensprung wagen will: Italiens „entschleunigte Schätze“ sind keineswegs nur in abgelegenen Regionen zu finden – und bis zur nächsten weltberühmten Sehenswürdigkeit ist es oft nur ein Katzensprung…

Weitere Informationen und Reisetipps zu Slow Tourism in Italien finden Sie unter  www.italia.it/de/reisetipps/natur-und-landschaft.html

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Kategorie: Aktiv & Natur

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Michaela ist freie Texterin und Redakteurin, die schon seit vielen Jahren für OLIMAR schreibt und dadurch ihre Liebe zu Portugal entdeckt hat. Besonders die Strände an der Westküste der Algarve haben es ihr angetan.

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