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Olivenöl & Tourismus in Katalonien: Eine goldene Verbindung

Olivenbaum Spanien

Zusammen mit besten Weinen und hervorragenden Getreideprodukten bildet das exzellente Olivenöl Kataloniens die Trias der mediterranen Gastronomie – und ist eine wesentliche Grundlage der katalanischen Küche. Wer mehr über die Produktion des flüssigen Goldes erfahren möchte, sollte sich unbedingt einmal auf eine Reise in die wunderschönen, ländlichen Ecken Kataloniens begeben und auf den Spuren des Olivenöls wandeln.

Olivenbäume prägen das Landschaftsbild Kataloniens seit Jahrhunderten. Die Region verfügt über ein ideales Klima und Böden, die den Anbau von Oliven und die Produktion von hochwertigem Olivenöl begünstigen. Wer die Großstadt Barcelona hinter sich lässt und in die landschaftliche Vielfalt der katalanischen Regionen eintaucht, wird reich belohnt: Es geht vorbei an sanften Hügeln, fruchtbaren Landschaften und malerischen Dörfern, an Weinbergen und wunderschönen Mandelbäumen bis hin zu den majestätischen Pyrenäen im Norden des Landes – und dazwischen immer wieder der Bick auf Meere von Olivenbäumen, die sich wie ein grüner Mantel in die Umgebung schmiegen und die Landschaft mit ihren Brunnen und Trockenmauerbänken fotoreif abrunden.

Bei einer Führung durch eine der zahlreichen historischen Ölmühlen oder im Rahmen einer gastronomischen Verkostung können ganz im Zeichen des immer beliebter werdenden Olivenöl-Tourismus’ in Katalonien fünf geschützte Herkunftsbezeichnungen (Denominació d’Origen Protegit (DOP)) für Olivenöl entdeckt werden:

  • Les Garrigues
  • Siurana
  • Terra Alta
  • Baix Ebre-Montsià
  • Empordà

Jede dieser Regionen produziert Olivenöle mit gut unterscheidbaren Aromen. Diese Vielfalt wird durch das Klima, die Bodenarten und die verwendeten Olivensorten wie Arbequina, Argudell, Farga und Morruda bestimmt.

Hier ein Überblick über den Geschmack, die Besonderheiten und die möglichen Einsatzgebiete der fünf katalanischen Olivenöle mit geschützter Herkunftsbezeichnung:

  • Les Garrigues (DOP): DOP Les Garrigues ist die älteste Herkunftsbezeichnung für Olivenöl in Spanien. Die Arbequina-Olive verleiht dem Öl seinen charakteristischen Geschmack. Zu Beginn der Ernte sind die Öle fruchtig, grünlich in der Farbe und haben einen bitteren, mandelartigen Geschmack, der an grüne Tomaten erinnert. Im Laufe der Erntezeit entstehen dann Öle, die gelber sind, flüssiger und einen süßeren Geschmack haben. Die Öle aus Les Garrigues sind vielseitig einsetzbar und eignen sich sowohl für rohe als auch für gekochte Gerichte.
  • Siurana (DOP): Auch diesem Olivenöl verleiht die Arbequina-Olive (aber auch die Sorten Rojal und Gorgojo können vertreten sein) seinen besonderen Geschmack. Produziert wird es in den Regionen Alt Camp, Baix Camp, Baix Penedès, Priorat, Tarragonès und in einem großen Teil der Ribera d’Ebre: Gebiete, die aufgrund ihres Klimas mit milden Wintern und warmen, trockenen Sommern bestens für den Anbau geeignet sind. Die Öle aus Siurana sind bekannt für ihre Intensität und Komplexität. Sie bieten oft eine Kombination aus fruchtigen Aromen (grüner Apfel, Banane) und einer leichten Schärfe. Aufgrund ihres kräftigen Geschmacks eignen sie sich sehr gut für Fleischgerichte und Gemüse.
  • Terra Alta (DOP): Hier handelt es sich um ein extra natives Olivenöl, das aus den Sorten Empeltre, Hocicuda, Fragua und Arbequina gewonnen wird – wobei die Empeltre-Olive die wichtigste ist und dem Öl seinen charakteristischen Geschmack verleiht. Zu Beginn der Ernte sind die Öle grün oder grünlich-gelb mit fruchtigem Geschmack. Im Laufe der Ernte verwandeln sie sich in gelbe Öle mit einem leicht süßen Geschmack. Sie erinnern geschmacklich an Mandeln, Kräuter oder Nüsse und haben zum Teil eine leichte Schärfe. Diese Öle eignen sich hervorragend für Salate, Gemüse und Fisch.
  • Baix Ebre-Montsià (DOP): Baix Ebre und Montsià gehören zu den Regionen mit der ältesten Olivenöltradition in Katalonien, in denen sich auch die ältesten Olivenplantagen der Region befinden – mit jahrhundertealten Bäumen an vielen Orten. Es handelt sich um extra natives Olivenöl aus drei einheimischen Sorten: Gorgojo, Sevillana und Fragua. Es sind geschmackvolle, sehr aromatische Öle, die zu Beginn der Ernte fruchtig und am Ende leicht süß sind und dabei Aromen von Apfel, grüner Mandel und Banane aufweisen. Sie harmonieren sehr gut mit Gerichten mit leicht bitteren und scharfen Noten.
  • Empordà (DOP): Ein extra natives Olivenöl, das aus drei einheimischen Sorten (Argudell, Curivell und Ley de Cadaqués) sowie einer traditionellen Sorte (Arbequina) hergestellt wird. Geschmacklich verfügt es über eine mittlere Bitterkeit und Schärfe und erinnert an frisch geschnittenes Gras, Kräuter und Mandeln. Das Öl passt perfekt zu weißem Fleisch, Salalten, vegetarischen Gerichten und Fisch.

Durch den Olivenöl-Tourismus entdecken Interessierte auf schönste Weise auch die besten Gerichte der katalanischen Küche zwischen Tradition und Avantgarde: Von „pa amb tomàquet” (Brot mit Tomaten) über „allioli” (Knoblauchmayonnaise) und Stockfisch bis hin zu den Gerichten der Sterne-gekrönten Michelin-Restaurants des Landes darf das hervorragende Olivenöl der verschiedenen Regionen Kataloniens nirgendwo fehlen!

OLIMAR-Tipp: Die Farga de l’Arion ist ein historischer Olivenhain in der Nähe von Ulldecona, in der Provinz Tarragona. Dieser Olivenhain ist bekannt für seine jahrtausendealten Olivenbäume, darunter auch der älteste Olivenbaum der Welt, der über 1.700 Jahre alt sein soll. Besucher der Farga de l’Arion können nicht nur diese alten Bäume und deren beeindruckende Geschichte entdecken, sondern auch mehr über die verschiedenen Olivensorten und den Produktionsprozess des Olivenöls erfahren. Ein unvergessliches landwirtschaftliches, gastronomisches und kulturelles Erlebnis und ein ganzes Freiluftmuseum, das es zu besuchen gilt. Wer mag, verknüpft einen Besuch der Farga de l’Arion mit einem Aufenthalt im Parador de Tortosa, von dem auf der Olivenhain in rund 30 Minuten mit dem Auto bequem zu erreichen ist!

Kategorie: Allgemein, Kulinarik & Genuss

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Julia ist bei OLIMAR für den Sonnenseiten Blog zuständig. Ihre Leidenschaft gilt seit vielen Jahren dem Texten und Schreiben. Nach Stationen in Hamburg und Köln lebt sie nun mit ihrer Familie in Lissabon.

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