Der portugiesische Küstenort Nazaré in Portugals Centro ist seit einigen Jahren das Mekka der Big-Wave-Surfer. Die spektakuläre Brandung macht den beschaulichen Ort zum Anziehungspunkt für Extremsurfer. Hier rollen die größten Wellen der Welt an die Küste, die eindrucksvoll nur wenige Hundert Meter vom Land entfernt brechen, so dass Zuschauer den tosenden Atlantik und die gewagten Wellenritte hautnah vom Strand aus erleben können.
Nazaré liegt etwa 120 Kilometer nördlich von Lissabon entfernt. Der Surfspot befindet sich am nördlichen Rand des Ortes, an der wilden und rauen Praia do Norte. Direkt neben einem Felsvorsprung und unterhalb der denkmalgeschützten Festung São Miguel Acanjo, in der ein kleines BigWave-Museum untergebracht ist. In dem Museum ist die Entstehung der Monsterwellen erläutert: Unmittelbar vor der Küste endet eine circa 230 Kilometer lange Meeresschlucht. Es kommt zu einer Tiefe von bis zu 5.000 Metern, wodurch sich sehr große Unterschiede in der Wassertiefe ergeben. Die ankommende Welle kann sich mit ihrer vollen Kraft entladen.
Bis zu 20 Meter Hoch
Bei entsprechenden Windbedingungen wird eine starke Strömung entlang des Strandes an dem Felsvorsprung vorbei in das Meer geleitet. In der Surfersprache eine so genannte Riptide, durch die sich ein weiteres „Aufschaukeln“ der Welle ergibt. Wenn die Wellen mit einer Höhe von 12 Meter auf die Küsten zulaufen, werden sie höher und höher und brechen schließlich auf 20 Meter und mehr.
Die Surf-Weltrekorde von Nazaré
Nazaré war lange Jahre ein kleiner Fischerort mit bunten Booten am Strand, aber geschätzt für die Qualität seiner Fisch- und Meeresfrüchtegerichte in den Restaurants am Strand. Und dann kam der Hawaiianer, Garrett McNamara, und machte Nazaré als Surfspot weltbekannt bekannt. „The Godfather of Big Wave“, wie McNamara auch genannt wird, ist er in der Lage, die größten und gefährlichsten Wellen zu surfen. Am 1. November 2011 bewies er das: Er ritt vor Nazaré eine über 23 Meter hohe Welle!
Dies galt als, die bis dahin höchste jemals gesurfte Welle überhaupt. McNamara erhielt daraufhin nicht nur einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde, sondern auch den Billabong XXL Big Wave Award. Mit dieser Auszeichnung, für Surfende eine Art Oscar, werden jedes Jahr die weltweit größten Wellenritte prämiert. Dieser Preis wurde noch ein weiteres Mal für einen Ritt vor Nazaré vergeben, an Sebastian Steudtner. Als ersten Deutscher und Europäer erhielt er den Award für seine beeindruckende Leistung, auf einer geschätzt 21,6 m hohen Welle am 1. Mai 2015.
Videos der Big Wave Rekordritte von McNamara und Steudtner
Im Jahr 2016 gab es zum ersten und bisher einzigen Mal einen Big-Wave-Contest der World Surf League in Nazaré, an dem 23 Surfende aus der ganzen Welt teilnahmen. Es galt, Wellen mit mehr als 12 Meter zu bezwingen. Dem Australier Jamie Mitchell gelang dies mit Bravour, so dass er den Wettbewerb am 20. Dezember für sich entscheiden konnte. Allerdings wurde es in einigen Wipe Outs – so werden im Surfer Slang besonders schwere Stürze genannt – derart gefährlich, so dass es bislang keine Wiederholung des Contests gab. Nicht umsonst trägt die Sandbank vor der Küste seit dem 18. Jahrhundert den Namen „die Bank, die Witwen macht“.
Dennoch sind die Wellen von Nazaré ein unvergessliches Erlebnis, nicht nur in den Winter- und Frühlingsmonaten, wenn sich das Meer zu besonders hohen Wellen zusammenbraut und sich nur wenige wagemutige Ausnahmesportler*innen in den Atlantik trauen.
Der beste Big Wave Aussichtspunkt von Nazaré
Von den Klippen am Leuchtturm aus, kannst Du aus sicherer Distanz den gewaltigen Atlantik und die Surfende in den beeindruckenden Wellen bestaunen.
Nazaré als Ausflugsziel
Besuche danach Nazaré, wo Du mit einer Standseilbahn von Sítio, dem alte Ortskern auf dem Felsplateau, zu dem neuen Stadtviertel unten am Strand hinabfahren können. Dort erstreckt sich über 1,5 Kilometer von der Landspitze bis zum Fischereihafen am südlichen Ende ein goldgelber Sandstrand, der anders als die raue Praia do Norte zum Baden und Entspannen einlädt.
Hoteltipps für Nazaré
Die nahe des Zentrums von Nazaré gelegene Villas Maré Residence ***, bietet mit komfortabel-gemütlichen und großzügig geschnittenen Ferienwohnungen alles, was Du für einen unabhängigen Selbstversorger-Urlaub benötigst. Egal ob mit der Familie oder Freunden, hier an Portugals „Silberküste“, ist etwas passendes dabei.
In rund 10 Kilometer Entfernung vom, in der Hochsaison trubeligen, Ort Nazaré befindet sich mit dem Vale d’Azenha Hotel Rural & Residences, eine Oase der Ruhe. Und das inmitten der grünen Hügel des küstennahen Hinterlandes. Hier hast Du die Wahl zwischen geräumigen Zimmern und noch großzügigeren Suiten im Haupthaus. Oder aber auch Appartements, die Dich mit der Gemütlichkeit und Privatsphäre freistehender Holzhäuser im Garten empfangen.