In den zwei Jahren, die ich auf Sizilien verbracht habe, durfte ich mir viele Träume erfüllen. Einer von ihnen war ein zweiwöchiger Urlaub auf den Liparischen Inseln, die vor der Nordostküste Siziliens liegen. Während ich in Deutschland nur einmal zu Studienzeiten etwas von diesen gehört hatte, waren die „Isole Eolie” (Äolische Inseln), wie sie auf Italienisch heißen, hier in aller Munde. Ich fing an, alles über sie zu lesen – mein Urlaub dort hat dann alle Erwartungen noch übertroffen. Hier kommen meine zehn ganz persönlichen Geheimtipps für unvergessliche Tage an einem wirklich besonderen Ort.
1. Der kleine Hafen „Marina Corta” (Lipari)
Der kleine Hafen „Marina Corta” auf der Insel ist tagsüber in der Saison von Touristen recht überlaufen, denn hier legen die kleinen und großen Fähren an, die meist Tagesgäste nach Lipari bringen. Am späten Nachmittag und abends jedoch, wenn die meisten längst wieder abgereist sind, lässt es sich hier wunderbar durch die kleinen Gassen flanieren und den malerischen Ort bewundern. Mein Tipp: Beim Aperitivo mit Blick auf die Fischerboote und das Meer kommt hier so richtig das mediterrane Urlaubsgefühl auf.
2. Die Kathedrale „San Bartolomeo” (Lipari)
Auf einem Felsen über dem Meer thront die Kathedrale „San Bartolomeo”, der du bei einem Besuch auf Lipari unbedingt ein wenig Zeit schenken solltest. Sie ist das wichtigste religiöse Bauwerk der Insel und wurde im 16. Jahrhundert auf den Ruinen einer Abtei erbaut, nachdem diese bei einem Überfall türkischer Piraten zerstört wurde . Besonders interessant und wunderschön fand ich ihre schneeweißen Innenräume mit den hübschen Fresken und floralen Kunstarbeiten.
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3. Die „Grotta del Bue Marino” (Filicudi)
Im Nordwesten der Insel gelegen, kannst du in dieser größten Höhle der Liparischen Inseln nicht nur das atemberaubend türkis-blaue Wasser und wunderschöne Lichtspiele bewundern, sondern auch in dem wohl kristallklarsten Meer baden, das ich je gesehen habe. Seit 2020 dürfen zwar keine Boote mehr hineinfahren, schwimmen ist aber nach wie vor erlaubt.
4. Die Dörfer „Pecorini” & „Pecorini a Mare” (Filicudi)
Die vielleicht ruhigsten und paradiesischsten Orte der Liparischen Inseln habe ich in den Dörfern Pecorini bzw. Pecorini a Mare auf Filicudi gefunden. In einer Bucht im Südwesten der Insel gelegen, führen Fels-Stufen steil hinab und verbinden Pecorini mit Pecorini a Mare. Den Anblick des beinahe unwirklich blau schimmernden Meeres gepaart mit weiß getünchten Häusern, Strohdächern und Kaktusfeigen werde ich nie vergessen. Am Strand „Lido da Serena” kannst du unter Strohschirmen entspannen oder eine Runde im herrlichen Wasser schwimmen und schnorcheln.
5. Ein Abstecher zur „L’Oasi Snack Bar” (Salina)
Ob auf dem Rückweg vom Strand oder einfach, weil es dort wirklich wunderschön und lecker ist: Für mich darf bei einem Besuch der Insel Salina ein Abstecher zur L’Oasi Snack Bar nicht fehlen. Zur Hauptsaison im Sommer kann man hier sogar jeden Abend den Film-Klassiker „Il Postino” genießen, der zum Großteil auf Salina gedreht wurde. Ein Highlight ist auch eine Seilbahn, die in kleinen Körbchen Leckereien direkt an den tiefer gelegenen Strand liefert.
6. Eine Wanderung auf den „Monte Fossa delle Felci” (Salina)
Obwohl die Liparischen Inseln noch relativ untouristisch sind, verfügen sie doch über zahlreiche wunderschöne Wanderwege. Ich habe mich für eine Trekking-Tour zum „Monte Fossa delle Felci” entschieden und wurde mit wirklich atemberaubenden Ausblicken über Salina, die Inseln Lipari und Vulcano und natürlich über den Ozean belohnt. Startpunkt ist Rinella, der Abstieg endet bei Lingua. Von hier aus kannst du mit dem Bus zurück nach Rinella fahren.
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7. Das nächtliches Feuerspektakel des Stromboli-Vulkans (Stromboli)
Dass der Stromboli-Vulkan sehr aktiv ist und ständig Feuer spuckt, ist natürlich längst kein Geheimnis mehr. Ich war aber von dem nächtlichen Schauspiel der leuchtend roten Lava vor dem tief dunklen Himmel, das ich von einem Boot aus beobachtet habe, so sehr berührt, das ich es als Geheimtipp unbedingt mit aufführen muss.
8. Schnorcheln und schwimmen am Strand „Piscità” (Stromboli)
Viele Stromboli-Besucher haben ihn gar nicht auf dem Radar – und vielleicht macht gerade das seinen Charme aus. Am Strand „Piscità” kannst du im schwarzen Sand liegen, den Blick über den tiefblauen Ozean schweifen lassen, die herrliche Ruhe genießen und im wunderschönen, kristallklaren Wasser schwimmen und schnorcheln.
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9. Ein (Pistazien-)Eis bei „Il gelato di Antonio” (Vulcano)
Ein echtes kulinarisches Highlight meiner Reise auf die Liparischen Inseln war das Pistazien-Eis von Antonio. Von allen Sorten, die ich auf Sizilien und in Italien probiert habe, war das tatsächlich mein Favorit. Kein Wunder, dass ich am nächsten Abend direkt wieder in der Schlange stand. Mein Tipp: Probiere mal das Eis wie die Sizilianer zu essen, nämlich aus einem fluffigen, leicht süßen Brioche-Brötchen. Die perfekte Alternative zum Abendessen an heißen Sommertagen.
10. Baden an der „Spiaggia delle Acque Calde” (Vulcano)
Weitaus weniger bekannt als die Schwefel-Schlammbäder auf Vulcano ist der Strand „Spiaggia delle Acque Calde”. Hier kann es zur Hauptsaison zwar auch mal voller werden. Einen Besuch ist er aber trotzdem wert, denn ein Bad in dem durch unterirdische Fumarolen dauerwarmen Wasser ist auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis. Noch ein Vorteil gegenüber dem Schlammbad: Die Badesachen und auch die Haut riechen danach nicht penetrant nach Schwefel.