Die Tage werden kürzer, die Bäume verlieren ihre Blätter und das Wetter in Deutschland ist grau in grau. Der beste Zeitpunkt also, um trotz Herbst und Winter nach Italien an den Gardasee zu reisen und sich hier die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Natürlich ist auch hier kein Badewetter mehr, das Klima ist kühl – aber dennoch mild mit viel Sonnenschein! Vor allem ein Städtetrip in die folgenden vier hübschen Orte mit mediterranem Flair rund um den Gardasee bieten sich in der dunkleren Jahreszeit geradezu an.
1. Arco
Das Örtchen Arco im Trentino mit ca. 18.000 Einwohnern liegt ein Stück nördlich des Gardasees am Fluss Sarca. Das Stadtbild wird vor allem durch die hoch aufragende Burg Arco geprägt, welche auf einem schmalen, steinigen Felsen über der Stadt thront. Ein gemütlicher Spaziergang von ungefähr eineinhalb Stunden von der Altstadt bis hinauf zur Festung mit großartigem Blick bis hinunter zum Gardasee ist besonders im Herbst zu empfehlen.
Neben dem 1000 Jahre alten Kastell, besticht Arco durch seine Attraktivität für Kletterer und Mountainbiker. Weltweit bekannt ist hier vor allem der senkrecht aufragende Kletterfelsen der Colodri-Wand, welche einen spektakulären Anblick bietet. Die umliegende Bergwelt mit Blick auf den Gardasee ist zudem ein Eldorado für alle Outdoorfans!
Malerische Altstadt mit verwinkelten Gässchen
Aber auch abseits der sportlichen Pfade hat Arco einiges zu bieten. Sei es die malerische Altstadt mit seinen verwinkelten Gässchen, die kulinarischen Highlights und Feinkostläden am Wegesrand oder die traditionsreiche Geschichte mit sehenswerten Kirchen und Denkmälern. Wer mag, genießt die nähere Umgebung, radelt am Fluss Sarca entlang bis an das Nordufer des Gardasees nach Torbole und frönt dort den diversen Wassersportarten oder macht einen Ausflug in die Weinberge bei einem Ausritt mit dem Pferd. Die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind hier in Arco auch außerhalb der Sommermonate schier unendlich!
2. Nago-Torbole
Die attraktive Lage des Ortes Torbole am Nordufer des Gardasees mit seinen beständigen Winden lässt vor allem das Herz von Wind- und Segelsportlern höher schlagen. Große Bereiche des Strandes sind hauptsächlich den Wassersportlern vorbehalten, Motorboote sind hier verboten. Daher ist es nicht ungewöhnlich, alle möglichen Sportler, von SUP, Windsurfern, Kitern und Seglern an einem Ort anzutreffen. Wer selbst nicht aktiv werden möchte, kann bei einem Spaziergang entlang der Strandpromenade das Schauspiel auf dem Wasser wunderbar beobachten. Am schönsten ist hier der Abschnitt rund um die Bar Segnana mit Grasfläche, Palmen und Panoramablick!
Ehemaliges Fischer- und Holzfällerdorf
Die Stadt selbst besteht aus drei kleinen Ortschaften: Nago, etwas oberhalb des Sees gelegen, mit einer ehemaligen Zitadelle und südlich von Torbole ein paar Häuserreihen der Ortschaft Tempesta. Das schöne, alte Dorfzentrum mit seinen verwinkelten Gassen und kleinen Souvenirläden lädt zum Verweilen ein und der kleine Hafen mit seinen typischen Gebäuden aus dem 15. Jahrhundert lässt die Vergangenheit als Fischer- und Holzfällerdorf noch erahnen.
3. Limone
Der 1000-Einwohner-Ort Limone sul Garda liegt in der Provinz Brescia in der Lombardei und am nördlichen Westufer des Gardasees. Das einstige Fischerdorf ist heute eine Touristenattraktion aufgrund seiner spektakulären Lage am Fuße eines steilen Berghanges. Alles ist blumengeschmückt, die verwinkelten Gassen und Häuser kleben förmlich an der Felswand und der Anblick ist fantastisch!
Einst Grenze zwischen Italien und Österreich
Heute bekannt für seine Zitronengärten, ist der Name „Limone“ allerdings irreführend. Dieser bedeutet eigentlich „Grenze“, da hier lange Zeit die Grenze zwischen Österreich und Italien verlief. Dennoch ist die Zitrone das Wahrzeichen der Stadt, und ein kleiner Rundgang entlang der Uferpromenade mit ihren Ananas-Palmen und durch die pittoresken Seitengässchen der Altstadt hindurch bis zum Zitronengewächshaus „Del Castél“ lässt die Zitrone lebendig werden.
4. Gargnano
Der eher unbekannte Ort Gargnano in der Mitte des Westufers des Lago di Garda besticht vor allem durch seinen pittoresken Hafen, einem Pfad über das Wasser und dem perfekten Badeplatz! Hier ist die Welt noch in Ordnung und alles ist ruhig und malerisch. Vom Süden kommend, lässt man das Auto am besten im Parkhaus kurz vor dem Centro stehen und begibt sich zu Fuß auf die Via Roma. Vorbei an ein paar Geschäften und Souvenir-Ständen, führt der Weg unter einem Haus hindurch hinunter zum See. Ein breiter Holzsteg, der über das Wasser gebaut wurde, führt nun vorbei an kleinen Cafés und netten Restaurants hinunter zum Hafen. Es fühlt sich ein bisschen an wie „Klein-Venedig“ – und das Bergpanorama tut sein Übriges.
Entspannen unter Olivenbäumen
Der hübsche Hafen wird von bunten Häusern gesäumt und lädt mit einem Eis in der Hand zum Verweilen ein. Sehenswert sind außerdem der Kreuzgang der Kirche San Francesco, der Glockenturm der Kirche San Martino, die Villa Feltrinelli, die heutzutage das Grand Hotel a Villa Feltrinelli ist und die Villa Bettoni mit ihrem artenreichen Garten. Wer einfach die Seele baumeln lassen möchte, begibt sich an den idyllischen Badeplatz beim Restaurant La Fontanelle etwas nördlich der Stadt. Dort gibt es einen kleinen Parkplatz, einen Surf-Verleih und eine wunderschöne Liegewiese unter Olivenbäumen!