Dass sie ihre Familie in Italien gründen würde, war weder geplant noch vorhersehbar. 18 Jahre lang lebte die Autorin auf Ischia, seit fünf Jahren schreibt sie. In ihren Büchern erzählt Pia Schenk über Geschichten von Menschen und Orten sowie über die Sehnsucht. Die Sonnenseiten-Redaktion traf sie zum Interview und entlockte ihr einige Ischia Urlaubstipps.
OLIMAR: Frau Schenk, für wen ist Ischia ein lohnenswertes Reiseziel?
Pia Schenk: Die Insel Ischia ist ausgesprochen vielseitig und somit sowohl für Familien, Paare und Singles interessant, als auch für aktive Urlauber und Entspannung Suchende. Sie ist perfekt für Reisende, die sich bei gutem Essen und sonnigem Wetter mal so richtig erholen möchten, das Meer lieben und ab und zu etwas unternehmen möchten.
OLIMAR: Welche Reisezeit empfehlen Sie Ischia-Urlaubern?
Pia Schenk: Im Juni und September ist das Klima ideal. Es ist warm, aber nicht heiß, hier und da weht eine leichte Brise, das Meer ist erfrischend und es herrscht eine lebendige Atmosphäre, ohne überfüllt zu sein.
OLIMAR: Was muss man auf Ischia unbedingt besichtigen?
Pia Schenk: Die Aragoneseburg „Castello Aragonese“, das Wahrzeichen der Insel. Sie ist im Privatbesitz der Familie Mattera und finanziert sich ausschließlich über den Eintritt. Man fährt mit einem Aufzug nach oben und erkundet die Burg geleitet durch einen Plan auf eigene Faust. Eine Oase der Stille und Schönheit, geschichtsträchtig, faszinierend und schlichtweg einzigartig. Der davorliegende Ortsteil Ischia Ponte, mit seinen vielen Geschäften, Eisdielen und Restaurants lädt zum anschließenden Schlendern ein.
Auch sollte man einen der zahlreichen Thermal-Gärten einen Besuch abstatten. Ich halte mich am liebstem im Thermalgarten „Poseidon“ in Forio auf. Die Qualität der Schwimmbecken ist exzellent, die Gartenarchitektur überwältigend und wer möchte, kann sich außerdem von Kopf bis Fuß von Experten behandeln, pflegen oder verschönern lassen.
Ungewöhnlich ist auch die „Sorgeto“-Bucht in Panza. Am felsigen Strand vermischt sich das aus der Tiefe kommende Thermalwasser direkt mit dem Meerwasser. Besucher liegen dort in natürlichen Felsenbecken und können gemütlich dümpeln.
OLIMAR: Und wo verläuft der schönste Wanderweg Ischias?
Pia Schenk: Es gibt viele schöne Wege, besonders im Inneren der Insel. Ich empfehle den Weg „Sentiero del Cannavale“ zum Bio-Weingut „Tenuta Cannavale“. Die mediterrane Landschaft duftet nach Ginster, man wandert vorbei an Quellen und Vulkanen. Da die Wege schlecht bis gar nicht ausgeschildert sind, sollte man sich unbedingt einen Wanderführer gönnen.
OLIMAR: Hast Du auch einen Tipp für ein gutes Restaurant am Abend?
Pia Schenk: Natürlich! „La Bella Napoli“, liegt direkt am Hafen in Forio und verfügt über ein breites Angebot an Speisen. Ich liebe das „Mosaico di Mare“, eine Fischvorspeise mit vielen verschiedenen Spezialitäten und natürlich die Steinofenpizza. Ein weiterer Tipp ist das „Il Pontile“ in Ischia Ponte. Draußen sitzt man direkt am Wasser mit Blick auf die Aragoneseburg. Wer hingegen gerne Mittagessen möchte, sollte das „Giardino del Mediterraneo“ in Ischia Porto erleben. Das Restaurant liegt am Berg und deshalb lässt man sich am besten stilecht von einer „Ape“ (Taxi mit drei Rädern) dort hinfahren. Am Weingut angekommen, gelangt man mit einer kleinen „Weinberg-Bergbahn“ zum im Freien liegenden, überdachten Restaurant, wo die Gäste bei einem atemberaubenden Ausblick über den gesamten Golf von Neapel, köstliche ischitanische Spezialitäten und Weine vom gleichnamigen Weingut genießen. Bitte vorher reservieren!
OLIMAR: Und wo kann man auf Ischia den schönsten Sonnenuntergang genießen?
Pia Schenk: Auf jeden Fall in Forio, der zweitgrößten, im Westen gelegenen Ortschaft. Mit etwas Glück verschwindet die Sonne in Hafennähe, in der Citara-Bucht oder am San Francesco-Strand direkt im Meer.