Wer seinen Wanderurlaub auf Madeira plant, weiß natürlich, dass im Levada-Ranking die 25 Quellen von Rabaçal oder der Lorbeerwald von Queimdas ganz oben auf der Liste stehen. Madeira-Urlauber, ob Neulinge oder Wiederholungstäter, haben fast immer ganz genaue Vorstellungen, wie sie sich die Zeit vertreiben wollen. Und doch ist Madeira immer wieder für eine Überraschung gut.
Kommen Sie einfach mit auf eine nicht ganz alltägliche Inselrundfahrt auf Madeira!
Wir lassen die Hauptstadt Funchal hinter uns, mit ihren Plätzen, Palästen und Gassen, den Gärten und Museen, zu denen sich 2015 ein weiteres gesellt hat, das Museu CR7. Fußballfans wissen es: Das sind die Initialen sowie die Rückennummer des berühmtesten Inselsohns. Cristiano Ronaldo wurde hier geboren und betrat in den Reihen von Nacional Funchal die Fußballbühne. Als Fußball begeisterter Fan kommt man am Museu CR7 nicht vorbei. Übrigens betreibt er seit Kurzem auch sein erstes Hotel auf Madeira, das Pestana CR7 Hotel. Eine OLIMAR Kollegin berichtet in einem Sonnenseiten Artikel über ihren Hotel-Rundgang.
Die Insel im Mietwagen umrunden, das war bis vor etwa zehn Jahren Schwerstarbeit. Enge Straßen, Kurven und Serpentinen am Fließband, unbeleuchtete Tunnel, Sturzbäche von oben, häufig am Abgrund entlang. Das ist Vergangenheit. Hier und dort entgeht einem jetzt ein spektakulärer Blick auf Steilküsten und Atlantik, dafür ist man auf der neuen Schnellstraße gut und sicher unterwegs. Auch entlegene Ecken sind in relativ kurzer Zeit erreichbar.
Tipp: Baden an der Bucht des Cabo Girão
Abbiegen tut man spätestens dann, wenn das Schild zum Cabo Girão in Sicht kommt, ohne Zweifel der spektakulärste Aussichtspunkt an der Südküste. Weniger bekannt ist, dass sich der Ausflug mit einem Bad im Atlantik kombinieren lässt. Unterhalb des Cabo Girão befindet sich direkt an der Straße der „Teleférico do Rancho“. Die Seilbahn führt hinab zu einer kleinen Badebucht, die nur auf diesem Weg erreichbar ist.
Soeben noch unten, geht es schon wieder hinauf. Aber das ist auf Madeira nun einmal so. Hoch über Calheta steht ein schwarzer Block am Rand der Steilküste, das Museum für zeitgenössische Kunst Madeira, kurz Mudas. Auch wer der zeitgenössischen Kunst wenig abgewinnen kann, dem avantgardistischen Bau des Architekten Paulo David sollte man einen Besuch abstatten.
Sonnenuntergang in Ponta do Pargo, Seilbahnfahren in Achadas da Cruz
Die südwestlichste Ecke der Insel hat die Schnellstraße noch nicht erreicht. Trotzdem fahren viele Inselurlauber hin, um in Ponta do Pargo den Sonnenuntergang zu erleben. Ein Erlebnis der ganz anderen Art hat man hingegen im Nordwesten. Die Fajã Quebrada Nova ist ein schmaler Küstenstreifen, der von einigen wenigen Bauern noch bewirtschaftet wird. Die fast senkrechte Fahrt über 400 Höhenmeter mit der Seilbahn von dem Ort Achadas da Cruz zum Strand dauert fünf Minuten. Wer nicht Seilbahn tauglich ist und die einsame Welt am Meer erkunden möchte, muss einen einstündigen Fußmarsch in Kauf nehmen.
Naturschwimmbecken in Porto Moniz und Seixal
Das Zentrum des Nordwestens ist Porto Moniz, berühmt wegen seiner Meeresschwimmbäder zwischen Lavafelsen. Die eigentliche Sehenswürdigkeit des Ortes sticht weniger ins Auge, nämlich das in der alten Festung eingerichtete Aquário da Madeira. Die Naturschwimmbecken in Porto Moniz sind an heißen Sommertagen ziemlich überfüllt.
Die Alternative heißt Seixal. Nur wenige Kilometer entfernt und mindestens genauso schön. Wer Seixal aus der anderen Richtung anfährt, der sollte die Schnellstraße verlassen und die alte Küstenstraße entlangfahren. Diese wird seit geraumer Zeit als Einbahnstraße geführt und eignet sich seither für eine vergnügliche Spazierfahrt.
Levada-Wanderungen
Innerhalb kurzer Zeit lässt man das Meer erneut zurück und ist wieder auf der Hochebene Paúl da Serra. Von Nebelbänken sollte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Urplötzlich kehrt die Sonne zurück. Nicht immer, aber fast. Die Parkplätze am Straßenrand verraten die Startplätze der Levada-Wanderungen. Die meisten Wanderungen entlang der alten Wasserkanäle sind zwischen zwei und vier Stunden lang und viele Wege sehr schmal. Wer am Nachmittag unterwegs ist, entgeht dem Ansturm der Massen. Egal, ob oben oder unten, Küstenwege oder Gebirge: Wer auf Madeira wandert, sollte gutes Schuhwerk und etwas Kondition mitbringen.
Absolut sehenswert: São Vicente und Santana
Um die bedeutendsten Zentren im Norden – São Vicente und Santana – kommt man nicht herum. In den Lavahöhlen und im Vulkanzentrum von São Vicente kann man die Geburtsstunde und die Entstehungsgeschichte der Insel miterleben, ein für Kinder und Erwachsene gleichermaßen spannendes Erlebnis. Wer zwischen beiden Orten zu schnell unterwegs ist, riskiert, an Portugals größtem Rosengarten vorbeizufahren. Das Roseiral Quinta do Arco versammelt 17.000 Sträucher und 1.550 verschiedene Rosensorten in einem Garten.
Poncha – das Nationalgetränk auf Madeira
Madeirawein ist bekannt. Aber trotzdem ist das Nationalgetränk der Poncha, ein mit Zuckerrohrschnaps (Aguardente), Zitronensaft und Honig angesetztes Mixgetränk, das „gefährlicher“ ist als es schmeckt. Lesen Sie dazu auch unseren Sonnenseiten-Artikel mit Ausgeh- und Nightlife-Tipps für Funchal.
Wein und Bananen haben dem Zuckerrohr längst den Rang abgelaufen. Deshalb gibt es auch nur wenige Zuckerrohrmühlen. In Porto da Cruz darf man der ältesten europäischen Mühle dieser Art beim Arbeiten zusehen, wenn sie nicht gerade repariert wird. Die Zuckerrohrernte beschränkt sich allerdings auf April und Mai. Im Sonnenseiten-Artikel bekommen Sie einen detaillierten Einblick in die Arbeiten in einer Zuckerrohr-Fabrik auf Madeira.
Nicht verpassen: Wanderung auf der Halbinsel São Lourenço
Unsere Inselrunde neigt sich dem Ende entgegen. Aber es wäre eine Sünde, die Wanderung auf der Halbinsel São Lourenço auszulassen. Diese Tour vereint alles: ein kleines Gipfelerlebnis, Baden im Atlantik, Fernsicht bis zur Nachbarinsel Porto Santo und auf die weit ins Meer hinaus ragende, auf ihre Art einzigartige Landebahn des Flughafens. Auf dem Weg zurück nach Funchal lockt mit der Prainha do Garajau eine hübsche Badebucht. Doch vor allem lockt die Reserva Natural Parcial do Garajau, ein Unterwasserschutzgebiet, das bei Tauchern, Zackenbärschen, Rochen und Papageienfischen gleichermaßen beliebt ist.
Fotos und weitere Informationen zu einer Tour Richtung Madeiras Ostküste finden Sie im Sonnenseiten-Artikel Unterwegs an Madeiras Ostküste.
OLIMAR Rundreisen-Tipps
Perle im Atlantischen Ozean: 1-wöchige Standort-Reise zu den Höhepunkten der Insel mit Levada-Wanderungen und einigen Ausflügen im Reisebus. Übernachtung in guten 3- und 4-Sterne-Hotels in Funchal bzw. Caniço de Baixo mit Halbpension inkl. Flug.
Ab 1.097 € p. P. im Doppelzimmer.
Panorama-Wandern und Sightseeing: 1-wöchige, geführte Gruppenreise mit drei Levada-Wanderungen und zwei Ausflugstagen. Übernachtung mit Frühstück im Hotel Duas Torres inkl. Flug. Ab 864 € p. P. im Doppelzimmer.
Madeira Hideaways: 1-wöchige individuelle Entdeckungsreise mit dem Mietwagen, Übernachtung u. a. in gemütlichen Landhotels mit Frühstück inkl. Flug und Routenplanung ab 593 € p. P. im Doppelzimmer.
2 Kommentare