Florenz – auch italienisches Athen genannt – ist nicht nur für seine kulturellen Highlights aus der Renaissance bekannt. Die Florence Cocktail Week beweist auch, was die Metropole für eine Vielfalt an Gourmet-Freuden zu bieten hat. Eine davon ist der Negroni Cocktail – ein mittlerweile weltberühmter Pre-Dinner Cocktail.
Vom 20. – 27. September 2021 hat in Florenz die Cocktail Week stattgefunden. Eine echte Überraschung für mich, denn nach 32 Jahren in der Toskana habe ich tatsächlich erst dieses Jahr Notiz davon genommen. Seit sechs Jahren gibt es dieses Event schon. Geboten wird ein vollgepacktes Programm mit interessanten Aktivitäten auch für Leute, die weder Alkohol trinken noch erfahrene Bartender sind – wie zum Beispiel Führungen auf den Spuren der historischen Kaffeehäuser.
Die ersten machten in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts auf, ihre Zahl sollte ab 1815 sprunghaft ansteigen, bis Florenz ab 1865 Hauptstadt Italiens wurde. Hauptstadt bedeutet Politik und Kultur, da mussten natürlich würdige Treffpunkte für die neuen Hauptstadtintellektuellen und die gute Gesellschaft her, wo man hitzige Debatten über die Zukunft des Landes begießen konnte.
Mit Staunen habe ich erfahren, dass eines der ältesten Kaffeehäuser in Florenz 1733 von einem Schweizer eröffnete wurde, nämlich von Luigi Gilli in der Via Calzaiuoli. Heute steht die opulente „Bar” auf der Piazza della Repubblica, nur die verspielte Fassadenbemalung mit Gründungsdatum zwischen einem Schaufenster und dem anderen erzählen heute noch von dem originalen Firmensitz.
Wer wusste, dass der beliebte Cocktail Negroni aus Florenz stammt? Ich nicht – und das war die nächste Überraschung. Graf Camillo Negroni ließ 1919 zum ersten Mal einen „Americano” aus Campari und rotem Vermouth mit Gin verlängern und schon war er geboren, der inzwischen weltberühmte Pre-dinner Cocktail. Diesen kreativen Streich musste man ihm danken und so wurde an der Hauswand des einstigen Kaffeehauses Giacosa an der Ecke zwischen Via Tornabuoni und Via della Spada eine Gedenktafel angebracht. Wohlgemerkt: zu Ehren des Cocktails, nicht des Grafen.
Die Führung endete dann – wie könnte es anders sein – wieder bei Gilli, dieses Mal, um des Negroni nicht nur zu gedenken, sondern um ihn zu trinken. Hier habe ich vor 25 Jahren mit Freunden meinen Uniabschluss gefeiert und ich erinnere mich noch an die Ehrfurcht, mit der wir das Ambiente betraten, das damals unseren studentischen Geldbeuteln gar nicht entgegenkam.
Dieses Mal erwartete uns der bekannte Barkeeper Luca Picchi, um live vor unseren Augen den Negroni zu zaubern und dann zur Pyramide zu bauen.
Ich kann mich nicht genau daran erinnern, wie ich zum Bahnhof gekommen bin, um zurück nach Hause zu fahren, aber ich kann mich genau an den Geschmack des Negroni erinnern. Den sollte man sich zu besonderen Anlässen gönnen, er ist einfach köstlich. Wie sollte er anders schmecken, er kommt ja aus der Wiege der Renaissance.
OLIMAR Tipp
Das herbstliche Flair im charmanten Florenz genießt man am besten in einem passenden Hotel. Unser Tipp ist das HOTEL SILLA mit familiärem Ambiente. Die direkt am Fluss in unmittelbarer Nähe zur Ponte Vecchio gelegene Villa aus dem 17. Jahrhundert dient als idealer Ausgangspunkt um die weltberühmten Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Um die Stadt zu entdecken bietet sich außerdem auch das GRAND HOTEL ADRIATICO an. Unmittelbar in der Nähe zum Bahnhof gelegen überzeugt dieses Hotel mit großzügigen, freundlichen Zimmern in warmen Farben, das sich auch hervorragend für Familien eignet.