Aktiv & Natur, Kulinarik & Genuss, Nachhaltigkeit
Schreibe einen Kommentar

Fattoria Didattica – ein Lernbauernhof in der Toskana

Toskana Fattoria Didattica Lernbauernhof

Würzige, antike Weizenmehle mit klangvollen Namen; nussiger Urdinkel, weiße Bohnen und natürlich – Olivenöl. All das aus biologischem Anbau, ohne Pestizide oder chemischen Dünger.

Aus der Natur nur das Beste aber der Natur im Gegenzug auch nur das Beste geben: Das ist das Motto des kleinen landwirtschaftlichen Betriebes «fattoria didattica di S.M» in den Hügeln der Toskana zwischen Fucecchio und Cerbaia. Hier bedient die Landschaft überhaupt nicht das übliche Toskana Klischee, keine knorrigen Pinienschirme oder eleganten Zypressenalleen, keine lieblichen Hügel mit Weinreben und imposanten Weingütern. Dafür die ursprüngliche Sumpflandschaft der Cerbaie mit ihren dichten Wäldern, in denen sich seltene Pflanzen verstecken und mit endlosen Wanderwegen. Man macht sich hier das Land nicht zum Untertanen, sondern es ist ein gleichwertiger Austausch zwischen Natur und Mensch. Keine Kulturlandschaft, sondern Landschaftskultur. Natürlich möchte man diese Überzeugung auch jedem mitgeben, egal ob dem Verbraucher der hochwertigen Produkte oder einfach nur dem Besucher des Lernbauernhofes.


Der Eigentümer Stefano Mengoli hat uns seine fattoria in einem Skype-Interview kurz vorgestellt. Nachfolgend das Transkript. Die Aufzeichnung des Interviews finden Sie am Seitenende.

Danke für die Einladung, ich bin Stefano Mengoli, hauptberuflich Landschafts- und Gartenarchitekt.
Unser Familienbesitz mit ca. 7000 Hektar Land liegt bei Castelfranco di Sotto, in der Nähe der Autobahnausfahrt Altopascio auf der A11 Florenz – Pisa (Automare über Montecatini und Lucca).
Die Gegend ist die der Cerbaie, einem Waldgebiet mit teilweise jahrhundertealten Eichen, die man auf 53 km Wanderwegen, die wir in dieser kleinen Broschüre für unsere Gäste zusammengefasst haben, erwandern kann. In diesem Gebiet befand sich im 16. Jahrhundert einer der Landhöfe – «fattorie» – der Familie der Medici, zu welchem wiederum 43 Wirtschaftsgebäude – « poderi» – gehörten. Unser Haus ist eines davon.

Die Ländereien sind zu einer Hälfte Wald und zur anderen Hälfte Ackerland, welches wir hauptsächlich für den biologischen Anbau alter Kulturpflanzen bestimmt haben. Darunter sind alte Getreidearten wie «Senatore Cappelli» und «Gentilrosso» oder geschälter Dinkel – «farro perlato». Alles wird rein organisch angebaut und – vor allem – im Respekt der spezifischen Charakteristiken und den natürlichen Ruhezeiten des Ackerbodens. Es handelt sich um eindeutige Nischenprodukte, die man nur in den spezialisierten Geschäften der Umgebung finden kann oder über unsere facebook Seite bestellen kann. Ab diesem Jahr sind wir auch noch «merendaio», also Vesperlokal, wo wir natürlich unsere Produkte vorstellen, verarbeiten und verkosten.

Für wen ist eine fattoria didattica interessant? Sowohl für «Laien», Besucher, die (nach Anmeldung) einfach nur mal reinschauen wollen und neugierig sind; vor allem Familien zeigen ihren Kindern gerne mal aus der Nähe, wie ursprüngliches Ackerland aussieht und bewirtschaftet wird. Wir sind aber auch ein Bezugspunkt für die «Techniker» der Landwirtschaft, die sich speziell für diese Anbauweise interessieren. Mit vielen stehen wir schon im Austausch und es werden bei uns immer wieder agronomische Seminare abgehalten.

Gleich neben unserem Haus verläuft die Etappe 29 des Pilgerweges «Via Francigena», der auch im Ausland von Jahr zu Jahr bekannter und beliebter wird. Wandern, bewusst die Natur in einem eigens dafür geschaffenen Lebensraum zu erfahren: diese Verbindung ist unser großes Projekt, an dem wir gerade arbeiten. Ein aktiver, aber sanfter Naturtourismus mit der Möglichkeit, authentische Produkte des Gebietes, in dem man sich aufhält zu geniessen. Denn ein bewussterer Umgang mit unserer Natur und unserem Lebensraum ist nach allem was in den letzten Monaten geschehen ist dringend nötig.

Hoteltipps für die Toskana

In schönster Hügellage nahe der Ortschaft Montecarlo und nur wenige Kilometer von Lucca, Pisa und der Fattoria Didattica entfernt erwartet Sie das weitläufige Landgut Borgo la Torre mit rund 7 Hektar Weinbergen, das sich auf der Weinstrasse “strada del vino delle collie lucchesi e di Montecarlo” befindet.

Borgo la Torre in der Toskana

Rund 4 km vor den Stadttoren von Lucca, in einer erholsam-ruhigen Idylle am Fuße der Monte Pisano-Hügel, beherbergt eine ehemalige Jagdresidenz aus dem 18. Jh. das äußerst charmante Hideway Albergo Villa Marta. Die historische Villa mitsamt einer neoklassizistischen Kapelle und einem später entstandenen Nebengebäude ist in ein gut 6.000 m² großes Gartenparadies eingebettet.

Albergo Villa Marta Toskana

Die Villa La Principessa ist eine charmante Urlaubsadresse mit aristokratischer Vergangenheit: Südlich von Lucca ruht in der malerischen Hügellandschaft dieser einstige Adelssitz, gut versteckt in einer weitläufigen Parkanlage. Das stattliche Anwesen war im 14. Jh. der Wohnsitz von Castruccio Castracani, dem Fürsten von Lucca, dessen vom Historiker Macchiavelli erzählte Geschichte ihn zur Legende werden ließ.

Villa La Principessa in der Toskana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert