Denkt man an eine spanische Stadt, deren Häuser an eine Schlucht gebaut sind, kommt einem zuerst Ronda in den Sinn. Cuenca hält mit seinen hängenden Häusern dagegen. Doch bei meinem Rundgang durch die Altstadt der Weltkulturerbe-Stadt merke ich, dass es hier weitaus mehr zu entdecken gibt. Zwei Stunden später steht für mich fest: Cuenca muss man gesehen haben!
Natur, Kultur und köstlicher Käse in Cuenca
Auf unserem Weg von der Sierra de Albarracín nach Madrid machen wir einen Stopp in Cuenca. Ich habe in der letzten Zeit viel von dieser Stadt in Zentralspanien (genauer: Kastilien-La Mancha) gehört und möchte mir nun endlich ein eigenes Bild machen. Die Spanier, mit denen ich gesprochen habe, schwärmen insbesondere von den “hängenden Häusern” und so bin ich gespannt, was mich erwartet.
Mit dem Auto fahre ich in die Innenstadt und finde kurz vor der Altstadt eine kostenpflichtige Parkbucht in der Calle Sargal. Mit 0,65€ pro Stunde ist das Parken günstig und das historische Stadtzentrum liegt nur fünf Gehminuten entfernt. In Spanien haben übrigens auch die Parkuhren Siesta und so fallen während der Mittagszeit keine Gebühren an.
Für den Hinweg wähle ich die Straße „Paseo del Jucar“, die am Fluss entlang läuft.
Von hier bekomme ich die ersten Eindrücke von der interessanten Bauweise und fühle mich gleichzeitig wie in einem Park. Am Ortsausgang führt eine Brücke über den Fluss, danach geht es über eine Steintreppe nach oben. Der Ausblick auf den Fluss und die Häuser ist so schön, dass ich das Atemholen gerne mit dem Fotografieren verbinde.
Danach folge ich auf direktem Weg der Calle Andrés de Cabrera in den alten Stadtkern.
Leider ist meine Zeit begrenzt, sodass ich keinen Abstecher in die vielen interessanten Museen machen kann. Ob es um abstrakte oder zeitgenössische Kunst geht, um Ostern, Wissenschaft, die biologische Vielfalt der Region oder um archäologische Funde, Cuencas Museen haben für jeden etwas zu bieten.
Cuencas Altstadt zählt zum Weltkulturerbe
Kurz hinter dem Plaza Mayor mit seiner Kathedrale biege ich rechts ab in die Calle Julián Romero. Von hier bieten sich hervorragende Aussichten auf die berühmten Häuser. Aber auch die Gasse selbst ist jeden Schritt wert und versetzt mich in eine andere Zeit.
Was mögen diese alten Gemäuer wohl schon erlebt haben?, frage ich mich. Für den Rückweg wähle ich auf der anderen Seite die Calle Trabuco, die zurück zum Plaza Mayor führt.
Ein Aussichtspunkt ist schöner als der andere, daher gönne ich mir auf einer Bank eine Pause.
Jetzt, um 17.30 Uhr, haben auch die Geschäfte wieder geöffnet, In der Calle Alfonso VIII mache ich im Laden „La Alacena“ Halt. Hier gibt es typische Produkte aus der Region Kastilien-La Mancha zu kaufen und mit denen kennt sich die Inhaberin bestens aus.
Bei der Auswahl eines guten Manchego-Käses trifft Frau Jesús genau meinen Geschmack. Auf meine Frage, wie man ihn am besten genießt, fällt ihre Antwort
eindeutig aus: Nur mit Brot und Wein, mehr ist nicht nötig. Später befolge ich ihren Rat und lasse meine Eindrücke bei Brot, Wein und Manchego noch einmal an mir vorbeiziehen.
Cuencas Aushängeschild mögen die hängenden Häuser sein, aber hier gibt es weitaus mehr zu entdecken, landschaftlich und kulturell.
Für mich steht nach dem heutigen Tag fest: Cuenca ist das Ronda von Kastilien-La Mancha.
OLIMAR Hoteltipp für Cuenca
In der Altstadt in einem ehemaligen Kloster aus dem 18. Jahrhundert befindet sich die charmante Hotel-Pension Posada de San José ***. Die Räumlichkeiten sind mit Antiquitäten und Kunstwerken dekoriert, einige Zimmer bieten einen atemberaubenden Blick über die Schlucht. Eine Übernachtung bereits ab 47 € p. P.