Auf Madeira, in einem kleinen Dorf namens Madalena do Mar an der Südküste, gibt es eine Bananenplantage, durch die man tatsächlich hindurchgehen kann. Auf einem schmalen Pfad, der teilweise durch aufgeschichtete Steinmauern abgetrennt ist. Trotzdem kommt man an die Bananenpflanzen ganz nah ran und kann sie sogar berühren.
Die Pflanzen werden erstaunlich hoch und haben zum Teil einen sehr dicken Stamm. Fast wie Bäume. Überall werden Pflanzen mit Hilfe von Stöcken gestützt, damit sie ihre schwere Last tragen können. Bis zu 30 kg wiegt eine Staude!
In der Bananenplantage auf Madeira sieht man auch sehr gut das Bewässerungssystem der Insel. Es ist schon ein ausgeklügeltes System, welches das Wasser von den Bergen über schmale Kanäle bis in die Täler und auf die Felder und Plantagen bringt. Man kann übrigens entlang dieser Kanäle, den Levadas, hervorragend Wandern. Aber das ist ein anderes Thema…
Die Bananen versorgen das eigene Land
In der Plantage sieht man alte Pflanzen und abgeschlagene Stämme, aber gleich daneben bildet sich wieder eine Jungpflanze. So entsteht ein Kreislauf, der für ständigen Nachschub der süßen Frucht sorgt. Die Bananen von Madeira bleiben im Land. Viele gehen aufs Festland, aber ein Teil bleibt auf Madeira. Nichts geht in den Export.
Absolut faszinierend sind aber die riesigen (Pseudo-)Blüten mit ihrer violetten Farbe. Allerdings erscheinen die richtigen Blüten darüber und sind hellgelb bis beige. Aus jeder dieser Minblüten entsteht später eine Banane. Die Blüten werden abgezwickt, damit die Früchte sich gut entwickeln können.
Von der Reifung bis zur fertigen Banane
Jetzt muss nur noch abgewartet werden, dass die Bananen größer und reif werden. Wenn das nicht schnell genug passiert, werden die Stauden in Plastiksäcke gehüllt. Geerntet werden die Früchte, wenn sie noch grün sind.
Die Stauden werden in die Verpackungsstation der Kooperative gebracht und dort gereinigt, vom Stamm getrennt und nach Qualität sortiert. Der Ausschuss wird an die Tiere verfüttert.
Der Weg durch die Plantage ist wirklich beeindruckend und führt sogar an Wohnhäusern vorbei. Schon witzig, wenn man sich vorstellt, dass der Postbote jeden Tag durch die Plantage muss…
Der Plantagenpfad endet direkt am Meer an der Küstenstraße. Ein wirklich interessanter Spaziergang.