Andalusien mit dem Zug erkunden? Dass dies zwischen den großen Metropolen ganz komfortabel funktioniert, ist den wenigsten bekannt. Aus diesem Grund hat OLIMAR eine neue Rundreise per Bahn aufgelegt, bei der man ganz entspannt ins Zentrum von Málaga, Córdoba und Sevilla reist und die kulturellen Höhepunkte dieser eindrucksvollen Städte erlebt.
„AVE – Alta Velocidad Española“: Das ist die Abkürzung für die spanischen Hochgeschwindigkeitszüge. Das Land hat das beste Streckennetz Europas, in Andalusien sind die faszinierenden Städte Málaga, Córdoba und Sevilla angeschlossen. Ende 2018 sollen die ersten AVE-Züge auch von Málaga nach Granada rollen.
Die Züge sind modern, gepflegt und pünktlich. Da auf den EU-genormten Schienen keine langsameren S-Bahnen oder Regionalzüge fahren, hat der AVE immer freie Fahrt. Das Gepäck und auch die Passagiere werden vor dem Betreten des Bahnsteigs stets kontrolliert, allerdings geht dies viel schneller als beim Fliegen. Es genügt, wenn man etwa 15-20 Minuten vor Abfahrt am Bahnhof ist. Auf dem Fahrticket ist auch automatisch die Wagennummer und der Sitzplatz vermerkt, so dass kein Fahrgast stehen muss.
Ankunft und erster Stopp: Málaga
Wer sich auf die einwöchige OLIMAR Reise begibt, landet zunächst mit dem Flieger in Málaga, wo man die erste Nacht im stylischen Barceló-Hotel übernachtet. Das ist direkt am vergleichsweise ruhigen Hauptbahnhof María Zambrano gelegen. Neben den Hochgeschwindigkeitszügen AVE nach Córdoba und Madrid, sowie dem AVANT nach Sevilla, halten hier auch die Nahverkehrszüge, die sogenannten „Cercanias“, zum Beispiel zum Flughafen. Und auch Züge, die in die Urlaubsorte Torremolinos, Benalmádena und Fuengirola fahren.
Spaziergang durch Málaga: Picasso, Alcazaba und das Meer
Málagas Altstadt erreicht man vom Hotel aus bequem zu Fuß. Auf der Calle Salitre, gegenüber vom Haupteingang des Bahnhofs geht es in 10 Minuten bis zur Fußgängerbrücke Puente del Carmen. Diese führt über das zumeist ausgetrocknete Flussbett des Guadalmedina.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch die Altstadt von Málaga ist die zentrale Plaza de la Marina. Das liegt gegenüber vom Haupteingang zum Hafen und des Riesenrades. Von dort aus geht’s den Parkstreifen hinauf bis zum Palacio de la Aduana. Das Zollgebäude im neoklassischen Stil beherbergt das Museo de Málaga mit einer umfangreichen Archäologie- und Kunstsammlung. Von dort aus sind es nur ein paar Schritte bis zur Alcazaba.
Alcazaba von Málaga
Die Burg aus der islamischen Periode verbirgt hinter ihren rotbraunen Mauern reizende Gärten, sowie den früheren Königspalast. Bei diesem handelt sich zwar um eine Rekonstruktion, doch die Fragmente des Wanddekors und die ausgestellten Alltagsgegenstände, stammen aus der Zeit von Al-Andalus. Oberhalb der Alcazaba thront das Castillo de Gibralfaro. Und zwar auf dem gleichnamigen Hügel. Dorthin gelangt man entweder zu Fuß über einen steilen Weg, den La Coracha. Oder alternativ mit dem Bus 35. Nimm am besten die Haltestelle am Paseo del Parque gegenüber vom Haupteingang zum Hafen. Auf dem Castillo de Gibralfaro erschließt sich 130 Meter über dem Meer ein tolles Panorama: Man sieht die Kathedrale, die Stierkampfarena, den Hafen, das Mittelmeer sowie die Berge im Hintergrund.
Museo Picasso de Málaga
Wieder unten im Zentrum, führt der Spaziergang von der Alcazaba aus, an den Ruinen des Teatro Romano vorbei bis zur Plaza de la Merced. Und an diesem Platz wurde 1881 Pablo Picasso geboren. In seinem Geburtshaus – Casa Natal de Picasso – finden temporäre Ausstellungen statt. Von der Plaza de la Merced, führen die Gassen Granada und San Augustín zum Museo Picasso de Málaga. Es zeigt über 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken aus den unterschiedlichen Schaffensphasen des Künstlers. Während einer Führung lassen sich diese, am besten anhand seiner Liebschaften erklären.
Vino de Málaga
An der Plaza de la Constitución beginnt bzw. endet die Calle Larios, Málagas Einkaufsmeile. Am unteren Ende der Straße lohnt es sich, rechts in die Alameda Principal abzubiegen, um in der Antigua Casa de Guardia mit der Hausnummer 18, einzukehren. In der urigen Stehkneipe schenkt man seit 1840 Vino de Málaga in allen Sorten direkt aus dem Fass aus. Und dazu gibt es Muscheln und Gambas.
Am Nachmittag zum Meer? Das geht in Málaga ganz einfach. Gegenüber der Plaza de la Marina lockt die schicke Hafenpromenade, eine recht neue Ausgehmeile in der Stadt. Von dort aus ist es nur ein Sprung bis zur Playa de la Malagueta. Wer direkt vom Hotel Barceló aus zum Strand gehen will, läuft am besten in entgegengesetzter Richtung zur Altstadt durch das Arbeiterviertel Huelín zum Paseo Marítimo. Die über 3 km lange Strandpromenade wird von typischen Chiringuitos, den Strandkneipen, gesäumt.
Ein neuer Anziehungspunkt in dieser Gegend ist die Tabacalera eine historische Tabakfabrik. Dort sind zwei Museen untergebracht: Das „Museo Automovilistico“. Es glänzt mit einer Automobilsammlung, mit Modellen aus der Belle Epoque bis heute. Und es gibt das „Museo Ruso“. Ein Ableger des Russischen Staatsmuseums Sankt Petersburg. Dort wird russische Kunst von der Ikonenmalerei bis zum Konstruktivismus gezeigt. Und nebenan ist die neue, digitale Start-up Szene zugegen, für die man vor ein paar Jahren viele Büros geschaffen und subventioniert hat.
Weitere Tipps für einen Aufenthalt in Málaga lesen Sie im Artikel “1 Tag in … Málaga!”
Von Málaga nach Córdoba: Andalusien mit dem Zug
Mit einem schönen ersten Eindruck von den Stränden und dem kulturellen Erbe Andalusiens im Gepäck geht es in nur einer Stunde, weiter nach Córdoba. Vom Hotel gelangt man mittels eines separaten Durchgangs direkt zu den AVE-Zügen. Durch die Berge Málagas fährt der AVE-Zug nach Córdoba, vorbei an Orangenplantagen, Olivenhainen und kleinen weißen Dörfchen in der Ferne. In der Bahn ist es herrlich ruhig, die Sitze sind breit und bieten viel Beinfreiheit. Eine allgemeine Entspannung stellt sich ein, weil nur wenig Touristen an Bord sind. Und auch durch die Spanier, den offensichtlichen Business-Reisenden, die entgegen ihres bekannten, lautstarken Temperaments, das Zwischenabteil zum Telefonieren nutzen, um die anderen Gäste nicht zu stören. Man könnte hier noch viel länger Verweilen und auf das schöne weite Land Andalusiens blicken, doch nach einer Stunde fährt der Zug schon in den Bahnhof von Córdoba ein.
Córdoba: geschichtliche Stadttour
Das Hotel Maciá Alfaros nahe der Altstadt erreicht man z. B. per Taxi für ca. 10 €, oder per Bus, mit den Linien 10 und 11 bis Plaza de Colón und ab dort sind es noch ca. 600 m zu Fuß. Nach dem Check-in kann die Stadtbesichtigung in Córdoba losgehen. Am unteren Ende der Calle Alfaros neben dem Rathaus liegen die Reste des Templo Romano. Der Tempel stammt aus dem 1. Jh. nach Christus, als der aus Córdoba stammende Philosoph Seneca in Rom wirkte. Von dort aus geht es über die sehenswerten Plätze Plaza de la Corredera und Plaza del Potro zum Río Guadalquivir. Über den Fluss führt die Puente Romano, Córdobas bedeutendstes Bauwerk aus der römischen Epoche.
Einzigartige Moschee-Kathedrale
Für die Besichtigung der berühmten Mezquita-Catedral, der Moschee-Kathedrale sollte man sich mindestens eine Stunde Zeit nehmen. Und wenn möglich, eine Führung dazu buchen. Von dem mit Orangenbäumen bepflanzten Innenhof, in dem sich die Gläubigen vor dem Gebet die Füße reinigen, treten die Besuchende in den gewaltigen Innenraum, mit elf Längs- und zwölf Seitenschiffen. Im früheren Gebetsraum, mit über 800 Säulen und majestätischen Doppelbögen aus weiß-rotem Stein wandelt man durch einen stilisierten Palmenhain.
Kulturprogramm für jede Tageszeit
Die Mezquita gehört zum Weltkulturerbe, genauso wie die angrenzende Judería, das mittelalterliche Judenviertel. Besonders sehenswert, in diesem pittoresken Teil der Altstadt, sind die Sinagoga sowie die Casa Andalusí. Das ist ein Wohnhaus, in dem das Alltagsleben aus jener Zeit lebendig gehalten wird. Am Abend kann man sich die neue Pferde- und Reitershow „Pasión y Duende del Caballo Andaluz“ anschauen. Ein Muss für alle, die die spanische hohe Reitkunst im Zusammenspiel mit Flamenco-Rhythmen, sowie auch Tanz erleben wollen.
Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, als krönender Abschluss der Bahnreise
Von Córdoba nach Sevilla sind es per AVE nur noch mehr 45 Minuten. Ein Grund, warum zwischen den Städten auch viele Spanier beruflich pendeln. Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, ist von seiner Vielfalt an Sehenswürdigkeiten natürlich noch etwas reicher als Córdoba ausgestattet. Deshalb werden hier auf der Rundreise zweieinhalb Tage eingeplant. Von der Plaza Nueva aus, wo das Hotel Inglaterra mit toller Dachterrasse liegt, erreicht man alles bequem zu Fuß:
- die Kathedrale
- die Reales Alcázares
- die Einkaufsmeile Calle Sierpes
- das Barrio de Santa Cruz
Von Plaza zu Plaza
An der Plaza Nueva liegt das historische Rathaus. Von hier aus sind es nur ein paar Schritte bis zur Plaza del Salvador. Einem beliebten Treffpunkt mit Stehkneipen unter schattigen Arkaden, wo sich mittags ein bunt gemischtes Volk aus Studierende, Geschäftsleuten und Touristen trifft. Das Getränk schlechthin ist Manzanilla, ein trockener Sherry aus Sanlúcar de Barrameda. Trendsetter treffen sich bei Caipirinha und DJ-Livemusik auf der Dachterrasse des Hotels EME Catedral. Der Blick auf die Kathedrale ist spektakulär.
Top-Sehenswürdigkeiten
Spätestens am zweiten Tag in Sevilla ist es Zeit für die Top-Sehenswürdigkeiten, die aus gutem Grund zum Weltkulturerbe gehören. Am besten beginnt man mit der Catedral. Die gotische Kathedrale wird vom Glockenturm La Giralda gekrönt, der aus der maurischen Zeit stammt und einst ein Minarett war.
An die Moschee von früher erinnern nur noch der Innenhof sowie die mit Koranversen verzierten Mauern. Die Kathedrale von Sevilla ist die größte gotische Kirche der Welt. Sie ist 125 Meter lang und 82 Meter breit. Der Reichtum an Kunstschätzen ist überwältigend: von der vergoldeten Capilla Mayor über die Meisterwerke von Zurbarán und Goya bis zum Kolumbus-Sarkophag. In ihm mögen vielleicht die falschen Gebeine ruhen und in der Karibik die echten – der Pracht des Grabmals tut dies keinen Abbruch.
Weitere Must-See´s in Sevilla
Ein herrliches Refugium zur heißen Tageszeit ist der Parque María Luisa. Der architektonische Höhepunkt der romantischen Parkanlage ist die Plaza de España, die zu den beliebtesten Fotomotiven Andalusiens zählt. Seit der jüngsten Renovierung erstrahlt das Baudenkmal in neuem Glanz, auf dem Kanal im venezianischen Stil kann man eine Runde im Ruderboot drehen. Ihre besondere Aufmerksamkeit verdienen die Azulejos (Keramikbilder) mit historischen Szenen aus allen spanischen Provinzen.
Gegen Spätnachmittag lohnt ein Besuch des Museo del Baile Flamenco. Das Flamenco-Tanz-Museum präsentiert mit Multimedia-Technologie und Erklärungen auf Deutsch die Kunst des Flamencos in all ihren Facetten. Zusätzlich werden täglich um 17, 19 und 20:45 Uhr einstündige Flamenco-Shows mit Musik und Tanz im Foyer dargeboten.
Mit dem Zug von Sevilla nach Málaga
Zurück nach Málaga reist man im AVANT-Zug. Er nimmt den Umweg über Córdoba und schafft die über 300 km lange Strecke in etwas weniger als zwei Stunden. Die geplante AVE-Trasse Sevilla – Málaga, die die Fahrzeit um eine halbe Stunde verkürzen würde, soll aber laut den RENFE-Verantwortlichen, der spanischen Bahngesellschaft, bald kommen. In Málaga am Bahnhof steigt man in den Cercania-Zug um, der in etwa 10 Minuten zum Flughafen fährt. Falls der Flug erst später startet, kann man die Koffer in den bewachte Schließfächern aufbewahren.
OLIMAR Tipp
Neu in 2018: Bahnreise „Mit dem Hochgeschwindigkeitszug durch Andalusien“
Im Reisepreis ab 618 Euro p. P. enthalten:
- 7 Übernachtungen mit Frühstück
- AVE-Bahntickets Málaga-Córdoba-Sevilla: nach Fahrplan und Verfügbarkeit zwischen 11 und 14 Uhr
- feste Sitzplätze in der Touristenklasse
- AVANT-Bahnticket Sevilla-Málaga: nach Fahrplan und Verfügbarkeit zwischen 9 und 13 Uhr
- feste Sitzplätze in der Touristenklasse
- Transfer: Flughafen Málaga – Hotel Málaga
- Hochwertige Reiseunterlagen, u.a. Reiseführer und detaillierte Zielgebietsinformationen
Nicht enthalten:
- Transfers in Sevilla und Córdoba
- Ausflug nach Granada inklusive Alhambra: optional zubuchbar, ab Málaga jeweils am Mittwoch und Freitag, Preis: ab 76 € pro Person
Weitere Infos und Angebote zur Reise gibt’s hier.