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Hand in Hand in eine bessere Zukunft

Die sizilianische Stadt Agrigent, bekannt für das beeindruckende Tal der Tempel und die berauschend schöne Mandelblüte im Frühling, ist Italiens Kulturhauptstadt 2025. Neben zahlreichen Veranstaltungen soll aber vor allem die Insel Lampedusa, Teil der Präfektur von Agrigent, ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Und das aus mehr als einem guten Grund. 

Als die Jury unter dem Vorsitz von Maria Desario dem Kulturminister Gennaro Sangiuliano das Ergebnis mitteilte, hatte sich Agrigent gegen neun weitere Finalistenstädte durchgesetzt. Auf dem Motto „Il sé, l’altro e la natura” („Das Ich, das Andere und die Natur”) bauen sich drei Säulen auf, auf denen das Programm der Stadt basiert: Die Förderung des kulturellen Erbes und der Identität der Stadt (Das Ich/ Identität), die Förderung des interkulturellen Dialogs und der Begegnung (Das Andere/ Dialog) sowie die Förderung eines nachhaltigen Verhältnisses zur Natur (Die Natur/ Nachhaltigkeit).

Das Ich: Agrigents Identität und kulturelles Erbe 

Agrigent blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück, die bis in die Antike reicht. Gegründet im 6. Jahrhundert v. Chr. von griechischen Siedlern, entwickelte sich Akragas, wie die Stadt damals hieß, zu einer der mächtigsten und wohlhabendsten Städte Siziliens.

Die Tempel von Agrigent sind ohne Zweifel das herausragendste Zeugnis des kulturellen Erbes der Stadt. Die Ruinen dieser einst prächtigen Bauwerke, darunter der Tempel des Zeus’, der Tempel der Concordia und der Tempel des Herakles’, zeugen von der Größe und Pracht des antiken Akragas. Weitere archäologische Stätten wie die Ruinen der antiken Stadtmauer, die Agora (der Marktplatz), das Olympieion (ein riesiges Tempelgelände) und die Nekropole (Friedhofsanlage) bieten einen Einblick in die bewegte Geschichte der Stadt. Neben den antiken Ruinen finden sich in Agrigent auch zahlreiche mittelalterliche und barocke Bauwerke, darunter die Kathedrale, das Rathaus und verschiedene Paläste.

Das kulturelle Erbe Agrigents ist einzigartig und vielfältig. Die Stadt bietet Besuchern eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte, von der Antike bis zur Gegenwart. Wer hierher kommt, sollte auch den vielen Museen und Kunstgalerien seine Aufmerksamkeit widmen, die umfangreiche Sammlungen von Kunstwerken und Artefakten aus verschiedenen Epochen beherbergen. Zu den wichtigsten Museen zählen das Museo Archeologico Regionale, das Museo Civico und die Pinacoteca Comunale. Absolut sehenswert ist auch die moderne Scalinata degli artisti, eine Künstlertreppe, auf der sich Wandmalereien, Skulpturen und Installationen zu einem zeitgenössischen Open-Air-Museum zusammenschließen.  

Das Andere: Interkultureller Dialog und Begegnung

Die zweite Säule des Stadtprogramms will etwas Fundamentales leisten: Die finanziellen Leistungen, die mit der Ehrung zur italienischen Kulturhauptstadt 2025 einhergehen, sollen nicht nur für Agrigent selbst beansprucht werden, sondern auch für Lampedusa.

Die Insel im Mittelmeer misst gerade einmal 20 Quadratkilometer und hat etwa 6000 Einwohner. Rund 200 Kilometer trennen Sie in nördliche Richtung von Agrigent, 113 Kilometer von Sfax in Tunesien und ca. 280 Kilometer von Valletta auf Malta. Traurige Berühmtheit erlangte Lampedusa, die größte der Pelagischen Inseln, als wichtiger Anlaufpunkt für Migranten und Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten, die über sie nach Europa gelangen wollen. Wer Lampedusa hört, denkt an überfüllte Boote und Auffanglager mit prekären hygienischen Bedingungen und mangelnder medizinischer Versorgung. Denkt an Schiffe mit Menschen an Bord, denen die Zufahrt zum Hafen verweigert wird und Lösungsvorschläge aus der Politik, die selten zu einer Besserung der Zustände führen. 

Lampedusa wird in Italien als „große Wunde im Meer wahrgenommen” – die neu geweihte Kulturhauptstadt will das jetzt ändern. Nicht mehr wegschauen und schnell verarzten, sondern unter die Lupe nehmen lautet 2025 die Devise. Zahlreiche Initiativen mit traditioneller Musik und Theater sind für Migranten, Flüchtlinge und Inselbewohner vorgesehen, keiner soll ausgeschlossen werden. Im Zusammenfluss antiker und moderner Kultur soll sich ein großes Ganzes, ein gemeinsames Miteinander, entwickeln. 

Die Natur: Nachhaltigkeit im Fokus

Von der Initiative für grüne Mobilität (z.B. durch Bike-Sharing-Angebote) und Reduzierung des Autoverkehrs in der Innenstadt über Gebäudesanierungen im Zeichen eines verminderten Energieverbrauchs bis hin zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus’ und Schulungen für mehr Umweltbewusstsein (insbesondere bei Kindern und Jugendlichen) stehen in Agrigent ab 2025 alle Zeichen auf Nachhaltigkeit. Das Projekt „Agrigent Green City” widmet sich der Begrünung der Stadt, „Agrigent Bio” der Förderung der Bio-Landwirtschaft und dem Verzehr und Anbau regionaler Produkte.

OLIMAR Tipp

Lust auf eine außergewöhnliche Reise? Dann nichts wie hin nach Sizilien! Verknüpft einen Besuch in der Kulturhauptstadt Italiens 2025 mit der atemberaubend schönen Zeit der Mandelblüte zwischen Ende Februar und Ende März. Neben dem wirklich spannenden Programm der Stadt erlebst du so die faszinierenden Kontraste Siziliens hautnah – zum Beispiel im Rahmen unserer neuen Erlebnisreise „Mandelblüte auf Sizilien”.

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Julia ist bei OLIMAR für den Sonnenseiten Blog zuständig. Ihre Leidenschaft gilt seit vielen Jahren dem Texten und Schreiben. Nach Stationen in Hamburg und Köln lebt sie nun mit ihrer Familie in Lissabon.

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